Leichlingen Wahnsinnsstau: Leichlinger empört über die Umleitung

Leichlingen · Im Rathaus gab es gestern Protestwellen, seitdem die Baustellensperrung an der A 542 die Stadt in westliche Richtung abschneidet.

 Für viel Ärger und Staus sorgt die Baustelle an der Bergischen Landstraße.

Für viel Ärger und Staus sorgt die Baustelle an der Bergischen Landstraße.

Foto: Uwe Miserius

Telefone standen gestern Morgen im Rathaus nicht mehr still, Bürger schrieben lange Beschwerde-E-Mails oder machten sich gleich selbst auf den Weg, um im Rathaus zu protestieren. Der Grund: "Leichlingen ist von der westlichen Welt so gut wie abgeschnitten. Das ärgert die Bürger zu Recht und uns auch", sagte Bürgermeister Ernst Müller gestern der RP.

Denn Leichlingen sei bei der Planung der Baustelle an der Bergischen Landstraße schlichtweg von Straßen NRW vergessen worden. "Wir wissen nicht mal, wo die Umleitungsschilder herkommen, die in Leichlingen aufgestellt worden sind. Unsere Straßenmeisterei war es jedenfalls nicht", wundert sich Müller.

Auch habe die Kommunikation mit der Nachbarstadt Langenfeld kläglich versagt, hatte Müller bei einer Nachfrage bei Straßen NRW in Mönchengladbach herausgefunden. Von dort aus seien zwar die Bauarbeiten an der Anschlussstelle A 542 und auf der Bergischen Landstraße mit der Stadt Langenfeld minutiös geplant worden. "Aber Langenfeld ging es offensichtlich nur darum, die Fahrzeuge so schnell wie möglich aus der Stadt zu bringen. An uns hat aber wohl niemand gedacht", beklagt sich der Leichlinger Bürgermeister.

Auf sein Intervenieren hin habe er am gestrigen Nachmittag dann zwar eine Entschuldigungs-Mail von Straßen NRW Mönchengladbach erhalten. Darin werde auch zugesichert, für Leichlingen so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen. "Wir werden auf Kosten von Straßen NRW auch die Ampelphasen umstellen müssen, damit die Stadt im Berufsverkehr nicht völlig zusammenbricht", kündigt Müller an.

Vor allem sei aber wichtig, dass die jetzige Umleitung aufgehoben werde, weil sie einen "idiotischen Umweg" ausmacht, wie Müller beklagt. Er habe Straßen NRW eine alternative Umleitung vorgeschlagen, die nun auch ausgeschildert werden solle. Und offensichtlich seien nicht nur mit Leichlingen, sondern auch mit der Stadt Leverkusen vor Beginn der Bauarbeiten am Montag keine Abstimmungen erfolgt.

Denn wenn man aus Richtung Leverkusen oder Opladen in Richtung Autobahn 3 fahre, dann stehe erst 50 Meter vor der Autobahneinfahrt das Hinweisschild auf die Sperrung der Immigrather Straße. "Insgesamt ist das ein ganz großer Schildbürgerstreich", rügt der Leichlinger Bürgermeister. Er hoffe, dass Straßen NRW nun aber ganz schnell nachbessere und die Blütenstadt nach Westen wieder öffne.

(RP)
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