Leichlingen Wahl: FDP wirbt für SPD-Mann Steffes

Leichlingen · Andere Parteien und Gruppen wollen Gespräche mit beiden Bürgermeisterkandidaten führen. Am 15. Juni ist Stichwahl.

 SPD-Mann Frank Steffes (hier mit seiner Frau bei einer Radtour am Wahlwochenende) will bis zur Stichwahl das Gespräch mit Bürgern suchen.

SPD-Mann Frank Steffes (hier mit seiner Frau bei einer Radtour am Wahlwochenende) will bis zur Stichwahl das Gespräch mit Bürgern suchen.

Foto: Uwe Miserius

Nach der Wahl ist vor der Wahl - das trifft auf Leichlingen und 27 weitere Städte in NRW ein bisschen früher zu als auf alle anderen: Denn hier können die Bürger am 15. Juni nochmal in die Wahllokale, um in der Stichwahl über den Bürgermeister zu entscheiden - zur Wahl stehen Frank Steffes (SPD) und Rainer Hüttebräucker (CDU).

 CDU-Mann Rainer Hüttebräucker traf sich gestern an der Diepentalsperre mit Lea Becker ("Rettet die Diepentalsperre"), um sich ein Lagebild zu verschaffen.

CDU-Mann Rainer Hüttebräucker traf sich gestern an der Diepentalsperre mit Lea Becker ("Rettet die Diepentalsperre"), um sich ein Lagebild zu verschaffen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Beiden bleiben noch zwei Wochen Zeit, Unterstützer für sich zu gewinnen - auch von den anderen Parteien und Gruppierungen. Die FDP wirbt schon für SPD-Mann Steffes. "Wir von der FDP halten Frank Steffes für den besseren Bürgermeister. Wir sind der Auffassung, dass wir unsere Politik und unsere Ziele und Vorstellungen im Stadtrat mit ihm an der Spitze der Verwaltung besser durchsetzen können und vertreten sehen", schreibt FPD-Ortsvorsitzender Lothar Esser.

Die BWL dagegen will sich nicht festlegen. "Wir haben in der Vorstandssitzung beschlossen, keine Empfehlung rauszugeben", betont BWL-Chef Franz Jung. Begründung: "Wir möchten mit jedem der Kandidaten zusammenarbeiten."

Die Freien Wähler-UWG hält sich in alle Richtungen eine Entscheidung erstmal offen. "Wir werden zunächst mit beiden Kandidaten Gespräche führen und schauen, was möglich ist", betont FW-UWG-Vorsitzender Hermann Terjung. Die Gespräche sollen in der kommenden Woche stattfinden. Auch die Grünen halten sich mit Sympathiebekundungen noch zurück. "Wir werden mit beiden erstmal reden", sagte Jürgen Langenbucher, der selbst als Bürgermeisterkandidat angetreten war.

Frank Steffes bedankte sich am Montag über Twitter bei seinen Wählern - der Sozialdemokrat erreichte 38, 81 Prozent der Stimmen - und schrieb weiter: "Auf in den Endspurt. Ich würde am 15. Juni gerne Bürgermeister werden." Dafür geht er mit Parteigenossen nochmal auf die Straße. "Wir wollen an den Info-Ständen aber nicht mehr viel Material verteilen, sondern mit den Leuten ins Gespräch kommen", sagt er. Neue Plakate gebe es nicht, die derzeit hängenden werden umgearbeitet, um auf die Stichwahl hinzuweisen. "In der Wahrnehmung der Leute ist die Stichwahl offenbar noch nicht verankert. Viele haben mir schon zum neuen Amt gratuliert, das ich noch gar nicht habe." Alle Parteien, die in Frage kämen, habe er angesprochen, mit FW-UWG und BWL gebe es Gesprächstermine, bestätigte Steffes. "Die FDP Stimmen allein würden wohl nicht reichen."

Während Steffes mit seinen Unterstützern heute Vormittag in der Fußgängerzone mit einem Infostand vertreten ist, lädt CDU-Kandidat Rainer Hüttebräucker für morgen, 1. Juni, 10.30 Uhr, zum Frühschoppen mit Bundespolitiker Wolfgang Bosbach ins Wahlkampfbüro der CDU (Brückenstraße 9) ein. Auch Christdemokrat Hüttebräucker will seine Plakate überarbeiten und erweitern. "Bisher waren wir ja sehr sparsam." Flyer soll es geben, zudem direkte Gespräche mit Wählern, das so genannte Canvassing.

Apropos Gespräch: Mit der FDP will der CDU-Mann trotz ihres Bekenntnisses noch sprechen. Auch mit BWL, FW-UWG und den Grünen werde es Gespräche geben, sagte Rainer Hüttebräucker.

(RP)
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