Abfall in Leichlingen Viele Lebensmittel landen im Müll

Auf einer Veranstaltung der CDU gab Christoph Rösgen von der BAV Auskunft über den Status quo in der Blütenstadt.

 Silke Hermanns, Christoph Rösgen (BAV-Leiter) und Andreas Neumann (von links) diskutierten über das Thema Abfallvermeidung.

Silke Hermanns, Christoph Rösgen (BAV-Leiter) und Andreas Neumann (von links) diskutierten über das Thema Abfallvermeidung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Der von Menschen gemachte Plastikmüll findet sich mittlerweile überall. Auf den Straßen, im Meer und als Mikroplastik sogar in unserem Essen. Die CDU in Leichlingen nahm das zunehmende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zum Anlass, den Oktober zum Themenmonat zu erklären. Vier Veranstaltungen zum Thema „Mensch – Natur – Technik“ gab es bereits. Am Montagabend folgte der letzte Teil: der Müll und die Vermeidung dessen.

Dafür hätte sich die Partei sicher keinen geeigneteren Ort aussuchen können als den Unverpackt-Laden von Andreas Neumann und Silke Hermanns. Die beiden Inhaber  des seit wenigen Monaten geöffneten Ladens machten in einem kurzen Vortrag deutlich, wie einfach es ist, bei ihnen Verpackungen zu sparen. Müsli, Nudeln, Seife – all das kann ohne Verpackungsmüll gekauft werden. Das wiederverwertbare Behältnis müsse halt nur selbst mitgebracht werden.

Das Bewusstsein hierfür entwickelte Hermanns beim Kekse essen. „Das waren vier Kekse – dahinter ein Riesen-Müllberg“, monierte sie. Doch dabei blieb es nicht, sie handelte und eröffnete einen Laden. Und der, sagen die Geschäftspartner, laufe gut.

Christoph Rösgen, Leiter des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands, hatte derweil einige Zahlen mitgebracht. So zeigen diese, dass die Masse an Hausmüll im Zuständigkeitsbereich in den vergangenen zehn Jahren mit rund 450 Kilogramm pro Einwohner und Jahr konstant sei. Ein Lob war ihm das aber nicht wert. Denn dazu gehören auch viele Kilogramm frischer Lebensmittel. Alleine die Hälfte davon sei vermeidbar. „Das läppert sich zusammen“, merkte der 59-Jährige an.

Immerhin: in der Region gebe es im Vergleich zum Durchschnitt in NRW besonders viel kompostierbaren Abfall, der im großen Zentrum in Leppe-Lindlar verwertet wird. Die Freude darüber ist jedoch wiederum getrübt. Denn laut Rösgen landen auch viele Dinge im kompostierbaren Müll, die dort nicht hineingehörten. So seien Plastiktüten, die als kompostierbar angeführt sind, ungeeignet. „Dafür herrscht nicht genug Hitze“, betonte er.

Eine Diskussion gab es dann über die Möglichkeit, eine Gelbe Tonne in Leichlingen anzuschaffen. Ein Mann bemerkte, er wasche seinen Plastikmüll gerade im Sommer immer ab – stinken würde es dann trotzdem. Ein ständiges Hin- und Herfahren um den ungeliebten Unrat wegzubringen, keine Option. Über die Anschaffung der Tonne ist sich die Politik in Leichlingen uneins. Rösgen vermutete, die Tonne, da stabiler, sorge nur für noch mehr Plastikmüll.

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