Dreitägige Suchaktion Handwerker finden vermisste Seniorin

Leichlingen · Seit Dienstagnachmittag wurde eine 71-Jährige aus dem Pilgerheim Weltersbach vermisst, am Freitagmorgen wurde sie im Wald entdeckt.

 Feuerwehr, Polizei und DLRG haben nach der Frau gesucht.

Feuerwehr, Polizei und DLRG haben nach der Frau gesucht.

Foto: Feuerwehr

Große Erleichterung herrschte am Freitag im Pilgerheim Weltersbach. „Wir hatten großes Glück“, sagt Geschäftsführer Joachim Noß. Drei Tage lang hatten Mitarbeiter des Altenheims, Feuerwehr, Polizei und DLRG mit Suchhunden, Hubschrauber und Booten nach einer 71-jährigen Frau gesucht, die am Dienstagnachmittag nicht von einem Spaziergang zurückgekehrt war.

Nachdem diese Suchaktionen erfolglos waren, machte sich am Freitagmorgen ein zwölfköpfiges Handwerkerteam des Pilgerheims auf den Weg, um noch einmal im Wald nach der Frau zu suchen. „Unser technischer Leiter Siegmund Pelz hat sich den Kopf darüber zerbrochen, wo sie entlanggegangen sein könnte“, sagt Noß. „Wir haben uns ja gewundert, dass sie trotz öffentlicher Suche niemand gesehen hat. Sie konnte nur irgendwo hergegangen sein, wo sonst niemand läuft.“

Gärtner Bastian Symannek entdeckte die Frau schließlich am Freitag gegen 8 Uhr in einem Waldstück in Richtung St. Heribert. Sie lag in unwegsamen Gelände in einem Loch unter einer Baumwurzel – unverletzt, aber durchnässt und unterkühlt. Sie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. „Aber die Ärzte sagen, sie braucht dort nicht lange zu bleiben“, sagt Noß.

Was genau passiert ist, kann die 71-Jährige aufgrund ihrer Demenzerkrankung nicht sagen. Sie ist räumlich vollkommen orientierungslos, hat aber einen starken Bewegungsdrang und ist deswegen ständig draußen unterwegs. Dabei bleibt sie laut Noß aber normalerweise immer auf den Wegen im Weltersbachtal. Warum sie am Dienstagnachmittag einen anderen Weg eingeschlagen hat, weiß niemand. „Ihr ist auch egal, ob es regnet. Sie macht immer ihre Runden“, berichtet Noß und betont, dass man sie trotz ihrer Demenz nicht geschlossen unterbringen dürfe.

Im Pilgerheim sind Mitarbeiter und Bewohner jedenfalls sehr erleichtert, dass alles gut ausgegangen ist. „Wir haben uns alle große Sorgen gemacht“, sagt Noß, „drei Nächte im Freien sind schon eine Nummer.“ Auch wenn es immer wieder vorkommt, dass sich Senioren verlaufen, sei die lange Dauer schon sehr ungewöhnlich. „Die Stimmung war heute Morgen beim gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr jedenfalls sehr gut.“

(cebu)
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