Rhein-Wupper Verliebt in Traum-Karossen aus Übersee
Rhein-Wupper · Am Anfang stand ein Cabriolet aus den 50er-Jahren: Heute besitzt der Leichlinger Wolfgang Harold Will diverse historische Karossen aus Übersee, die das Flair der 50er- und 60er-Jahre spiegeln. Mit seiner Firma All American importiert er solche Fahrzeuge inzwischen auch für andere Auto-Liebhaber.
Es muss in den Genen liegen: "Mein Vater ist damals Motorradrennen gefahren, meine Mutter hat mich, als ich sechs Jahre alt war, zu Motocross-Rennen mitgenommen, die damals noch in Leichlingen stattfanden. Da habe ich vielleicht mein wirklich erstes Benzin gerochen", sagt Wolfgang Harold Will.
Um seine Augen zeigen sich Lachfältchen. Der 59-jährige Leichlinger hat eine Schwäche für Fahrzeuge — besonders für historische aus den USA. Seine Leidenschaft war in den 70er-Jahren entfacht: In dieser Zeit wurde Will von seinem Arbeitgeber Bayer nach El Salvador in Mittelamerika geschickt. Dort nahm er an zahlreichen Motorrad- und Autorennen teil und machte auch mit seinem ersten Oldtimer Bekanntschaft: Ein Freund hatte an seinem Auto etwas zu reparieren gehabt und Will mit zu einer Werkstatt genommen.
"Es hat ,Peng' gemacht"
Dort hatte dieser ein Cabriolet aus den 50er-Jahren entdeckt. "Bei mir hat es in diesem Moment ,Peng!' gemacht und ich dachte nur, ,Wow, was ist das denn?'. Von da an war ich restlos vernarrt", erzählt der Autoliebhaber mit leuchtenden Augen. Ihn habe es jedoch Monate gekostet, um den Besitzer ausfindig zu machen und den Wagen schließlich zu erwerben.
"Zurück in Deutschland habe ich dann ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass ich einen ganz seltenen 1954er Buick Skylark erstanden hatte." Von diesem Moment an entstand bei Will die "Lust auf mehr."
Mehrere Oldtimer folgten, im Laufe der Jahre hat Will sogar eine eigene Firma namens "All American" gegründet. Er importiert Autos aus den USA, nimmt Veränderungen an ihnen vor und verkauft sie an seine Kunden. Auch in Sachen Verschiffung springt Will ein: "Viele kaufen Autos bei Ebay, wissen dann aber nicht, wie sie sie nach Deutschland holen sollen."
Schon 100 Autos "in den Händen"
Mittlerweile sind schon rund 100 Autos durch seine Hände gegangen. Darunter nicht nur Fahrzeuge aus Übersee, sondern auch Mercedes- und Ferrari-Modelle. "In den letzten Jahren habe ich festgestellt, wie schön es ist, Autos auch mal zu wechseln", erzählt der Leichlinger.
Um andere an seiner Leidenschaft teilhaben zu lassen, organisiert Will seit 15 Jahren die "All American Parade" — ein Treffen, bei dem seine und andere US-Schmuckstücke Besuchern präsentiert werden. Bei der Schau am Wochenende, die in 7. Auflage vor dem Lokal "Virginia" in Hitdorf stattfand, konnten rund 50 Buick-, Chevrolet- und Cadillac-Modelle begutachten werden.
Für den 59-Jährigen steht auch weiterhin die Freude an den Autos und allem, was dazu gehört, im Mittelpunkt: "Wenn's keinen Spaß mehr macht, dann höre ich auf."