Verkehrsstatistik Zahl der Leichlinger Unfallbrennpunkte steigt

Leichlingen · Trotz sinkender Unfallzahlen bezeichnet der rheinisch-bergische Polizei-Chef die Verkehrsunfallbilanz für 2018 als erschreckend.

 Der Fußgängerüberweg vor dem Rathaus an der Neukirchener Straße ist laut aktueller Verkehrsstatistik ein Unfallbrennpunkt und sollte entschärft werden.

Der Fußgängerüberweg vor dem Rathaus an der Neukirchener Straße ist laut aktueller Verkehrsstatistik ein Unfallbrennpunkt und sollte entschärft werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Obwohl die Anzahl der Verkehrsunfälle im Rheinisch-Bergischen Kreis das dritte Jahr in Folge anno 2018 erneut gesunken und auch die Anzahl der Verkehrstoten (2018: fünf/2017: sieben) weniger wurde, verzeichnet die Polizei im Kreisgebiet stattliche 17 neue Unfallhäufungsstellen (2017: sieben). Diese ergeben sich durch eine Auswertung aller Unfälle nach Stärke und Häufigkeit. In Leichlingen kommen zwei neue Unfallhäufigkeitsstellen hinzu, dazu addiert sich eine noch aus den Vorjahren bestehende.

„Ich erachte die Statistik als erschreckende Bilanz“, wertete der Abteilungsleiter Polizei, Gerhard Wallmeroth, und verwies obendrein auf über 1000 im Straßenverkehr verletzte Menschen, davon mehr als 300 schwer. Im landesweiten Mittel steht der Rheinisch-Bergische Kreis vergleichsweise gut da: Bei der Unfallhäufigkeit pro 100.000 Einwohner liegt er mit 2876 unter dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt von 3626.

Die beiden neuen Unfallhäufigkeitsstellen auf Leichlinger Stadtgebiet sind die Neukirchener Straße/Rathaus L 359 sowie der Bereich L 359/L 294 Germaniabad. An beiden Brennpunkten bewertet die Direktion Verkehr/VUP (Verkehrsunfallprävention) den Status aller Maßnahmen als „nicht erledigt“. „Erledigt“ lautet die Einstufung für die immer noch bestehende Unfallhäufigkeitsstelle an der Trompete L 294. „Grundsätzlich bleibt eine Unfallhäufigkeitsstelle als solche bestehen – auch über eingeleitete Maßnahmen hinaus, weil beobachtet wird, ob Verbesserungen eintreten“, erläuterte Polizei-Pressesprecher Richard Barz.

In 2017 habe eine lange Zweiradsaison geherrscht, was jedoch keine wirkliche Erklärung für die Steigerung der Unfälle mit Verletzten sei, betonte Claus Risch, Leiter Führungsstelle Dirketion Verkehr. Gerade bei den Motorradunfällen müsse die Polizei im Rheinisch-Bergischen einen auffälligen Anstieg der Anzahl der Schwerverletzten von 27 in 2017 auf 53 in 2018 registrieren.

„Überhöhte Geschwindigkeit ist die Ursache Nummer Eins bei Motorradunfällen“, stellte Risch fest: „Zudem sind die Zulassungszahlen gestiegen. Die Laufleistungen sinken aber, womit die Fahrpraxis der Fahrer sinkt.“ Alleine knapp 1000 Strafen bis hin zur sofortigen Stilllegung an Ort und Stelle hat die Polizei im vergangenen Jahr gegen Motorradfahrer im Rheinisch-Bergischen Kreis ausgesprochen. „Wir bereiten derzeit drei Strecken vor, auf denen am Wochenende eine zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung für Motorräder gilt“, kündigte Claus Risch an.

Bei den Zweiradfahrern habe die Polizei ihr Ziel nicht erreicht, kommentierte Risch die Zahl für den Kreis von 69 verunglückten Motorradfahrern in 2017 und 120 in 2018. Davon wurden 66 leicht und 53 schwer verletzt – ein 26-jähriger Familienvater ließ auf der K4 sein Leben.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 8149 Verkehrsunfälle, davon 900 (Leichlingen: 79) mit Personenschaden. Von den fünf tödlich Verunglückten im Kreis starben zwei auf Leichlinger Straßen.

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