Leichlingen Variantenprüfung: Rathaus mit integriertem Supermarkt

Leichlingen · Gutachter zieht den Neubau einer Sanierung vor

Als ein "charmantes Gebäude der 70er Jahre" wird das mehr als 40 Jahre alte Rathaus und in Teibereichen ehemalige Hotel jetzt in der Vorlage zum nächsten Ausschuss für Bauwesen, Umweltschutz und Stadtentwicklung (BUS) tituliert. Ob dieser "Charme" allerdings noch in die 2000er Jahre hineinreichen kann, das hat jetzt das Ingenieurbüro von Prof. Uwe Rotermund untersucht. Der Fragestellung Sanierung oder Neubau geht er in einem umfangreichen Gutachten nach und schlägt der Politik nun Alternativen vor.

Variante I Sanierung Um das vorhandene Gebäude weitere 50 Jahre nutzen zu können, müssten laut Gutachter knapp 4,6 Millionen Euro in die Sanierung gesteckt werden. Alleine fast 580 000 Euro wären für die Erneuerung der Fenster und Türen, etwa 425 000 Euro für die Außenwandverkleidungen einzusetzen, denn das Rathaus muss auch energetisch saniert werden.

Variante II Neubau Für einen Rathausneubau müsste Leichlingen nach Berechnung des Ingenieurbüros etwa 9,3 Millionen Euro "hinblättern". Berechnet wurden diese Kosten auf einen dreigeschossigen Neubau an der bisherigen Stelle des Rathauses, wobei die Stadtbücherei integriert wäre, eine zusätzliche Fläche von 300 Quadratmetern entstünde und ein 235 Quadratmeter großer Ratssaal, der auch für weitere Zwecke nutzbar wäre.

Die beiden Varianten hat der Gutachter auch auf ihre Nutzungskosten hin beurteilt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein saniertes Rathaus im Jahr etwa knapp 288 000 Euro Betriebskosten verursachen würde, ein Neubau "nur" knapp 240 000 Euro. Die Differenz resultiere unter anderem Einsparungen von 9000 Euro bei der Elektroenergie und etwa 21 000 Euro beim technischen Gebäudemanagement.

Variante III Neubau mit Supermarkt Eine weitere Unter-Variante zu einem Rathaus-Neubau wäre die Integration eines Supermarktes als Gesamtgebäudetrakt. Vorteil dabei: Die Abwärme des Supermarktes könnte dann zur Beheizung des Rathauses genutzt werden, führt der Ingenieur aus. Da die Technikräume über einen Supermarkt im ersten Obergeschoss liegen könnten, ließe sich dort die Abwärme aufnehmen. Für diese Variante schlägt der Ingenieur außerdem den Bau einer Tiefgarage für Mitarbeiter und Besucher des Rathauses vor sowie 30 Stellplätze im Außenbereich für Kurzzeitparker und Kunden des Supermarktes. Die Tiefgarage könnte 90 bis maximal 106 Stellplätze ausweisen, heißt es weiter in der Gutachter-Studie. Für einen integrierten Supermarkt und eine Tiefgarage müssten seinen Berechnungen zu folge etwa 3,3 Millionen Euro angesetzt werden.

(RP)
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