Leichlingen/Hückeswagen Unfallopfer fordert 120.000 Euro Schadenersatz
Leichlingen/Hückeswagen · Die 56-jährige Motorradfahrerin aus Leichlingen, die bei einem Unfall in Hückeswagen im März diesen Jahres so schwer verletzt wurde, dass sie seitdem arbeitsunfähig ist, hat jetzt vor Gericht einen ersten Erfolg errungen.
Gegen Zahlung von 1500 Euro Schmerzensgeld stellte das Amtsgericht Hückeswagen jetzt das Verfahren gegen einen Traktorfahrer ein, der nach Erkenntnissen des Gerichts für den schweren Verkehrsunfall im März nahe Kohlgrube verantwortlich ist.
Der Mann war damals mit seiner Landmaschine nebst angehängtem Güllefass auf der Landstraße 286 aus Richtung Jörgensmühle unterwegs und wollte nach links auf eine Weide abbiegen.
Dabei übersah er die ihm entgegenkommende Motorradfahrerin aus Leichlingen, die eine Vollbremsung einleitete, über den Lenker und unter den Traktor geschleudert wurde.
Die heute 56-Jährige erlitt bei dem Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Trümmerbruch an der Hand, brach sich mehrere Rippen und Wirbel und verletzte sich an Milz, Lunge, Augen und Knie. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrakenhaus nach Köln-Mehrheim geflogen und ist seither arbeitsunfähig.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann im Verfahren jetzt insbesondere vor, trotz durchgezogener Mittellinie abgebogen zu sein. Der Fahrer räumte diesen Vorwurf auch ohne Zögern ein - und er bat das Unfallopfer ausdrücklich um Verzeihung. Bereits nach dem Unfall hatte sich der Mann entschuldigt. Dies wertete das Gericht auch jetzt im Strafverfahren strafmildernd, außerdem gibt es weder im Straf-, noch im Verkehrsregister Eintragungen gegen den Mann.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten nicht zuletzt aus diesem Grund die Einstellung gemeinsam beantragt.
Den weit überwiegenden Teil ihrer Schmerzensgeldforderung hat die Leichlingerin ohnehin gegen die Versicherung des Traktorfahrers gerichtet. Ihr Rechtsanwalt bezifferte den zivilrechtlichen Antrag auf Anfrage inzwischen auf insgesamt 120 000 Euro.
