Umzug in leerstehende Hauptschule Grundschule steht in den Startlöchern

Leichlingen · Der Umzug muss vorbereitet werden, ebenso ein Hygienekonzept für den am 4. Mai wieder anlaufenden Schulbetrieb.

 Lehrer Jonas Grimmelsmann reicht Arvin (Klasse 2a) und Charlieze (Klasse 4a) das Unterrichtsmaterial für zu Hause durchs Fenster.

Lehrer Jonas Grimmelsmann reicht Arvin (Klasse 2a) und Charlieze (Klasse 4a) das Unterrichtsmaterial für zu Hause durchs Fenster.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nächste Woche geht es an der Grundschule Büscherhof los: „Da werden uns 850 Umzugskartons geliefert, die wir bis zu den Sommerferien packen sollen“, berichtet Schulleiterin Sandra Richter. Noch gehe sie davon aus, dass der vorübergehende Umzug wie geplant stattfinden werde. „Wir hoffen es zumindest alle sehr.“ Die Kinder sollen dann zwei Jahre in der leerstehenden Hauptschule unterrichtet werden, damit in dieser Zeit die Grundschule in der Nähe des Rathauses saniert, umgebaut und zu einer offenen Ganztagsschule erweitert werden kann.

Trotz der Corona-Krise herrscht auch jetzt noch an der Schule reger Betrieb. „Wir haben zwar nur vier bis sechs Kinder in der Notbetreuung“, erzählt Richter. „Aber die Lehrer stehen weiterhin mit allen Schülern in Kontakt.“ Sowohl digital wie über elektronische schwarze Bretter (Padlets) und Skype, als auch in direktem Austausch mit solchen, die zu Hause keinen Computer und Drucker haben.

 „Einige unserer ausrangierten Drucker haben wir an Familien verschenkt, die noch keinen hatten“, sagt die 46-Jährige. „Außerdem bieten wir jedem an, das Unterrichtsmaterial vor Ort abzuholen.“ Nach einem entsprechenden Anruf werde alles zusammengestellt, mit Namen versehen und bereitgelegt. „Den Eltern oder Kindern wird es dann durch ein Fenster angereicht und anschließend bei Bedarf telefonisch besprochen.“ Es sei sinnvoll, dass die 243 Schüler auch in den Ferien jeden Tag zu Hause einige Hausaufgaben zu erledigen hätten. „Das haben sie sich sogar gewünscht, ebenso die Eltern“, erzählt Sandra Richter. Die Aufgaben brächten eine Struktur in die Tage. „Das ist in der jetzigen Zeit wichtig.“

Dass auch die Eltern unter den Kontaktverboten litten, zeige sich immer wieder in Gesprächen. „Viele Lehrer sind ganz betroffen, wenn sie erfahren, wie schlecht es einigen Eltern durch die neue Situation geht“, sagt die Schulleiterin.

Deshalb fieberten alle der Zeit eines normalen Schulalltags entgegen. „Am 4. Mai sollen wir wieder unsere drei vierten Schuljahre unterrichten“, kündigt Richter an. Wie dies genau gehen soll, stehe noch nicht fest, schließlich sollen die rund 65 Mädchen und Jungen ausreichenden Abstand halten. „Vermutlich müssen alle Lehrer vor Ort sein, und dann unterrichten wir alle dasselbe in kleinen Gruppen. Es wird aber schwierig, wenn die Kinder nicht bei ihren Klassenlehrern sind.“ Das Konzept werde nun ausgearbeitet. Ebenso das Hygienekonzept.

 „Bevor der Unterricht wieder losgeht, sind wir zu einer Intensivreinigung verpflichtet“, sagt die Schulleiterin. „Später müssen wir dann dafür Sorge tragen, dass zum Beispiel genügend Seife sowie Papierhandtücher zur Verfügung stehen und häufig genutzte Flächen wie Handläufe oder Türgriffe regelmäßig gereinigt werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort