Umfrage in Rhein-Berg Unternehmen zeigen sich bei Umfrage zuversichtlich

Rhein-Berg · Mehr als die Hälfte der Betriebe in Rhein-Berg schätzt ihre Lage als positiv ein. Allerdings wirkt sich der Krieg in der Ukraine auch hier aus.

 Volker Suermann ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Rhein-Berg.

Volker Suermann ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Rhein-Berg.

Foto: RBK/Joachim Rieger

Die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) hat zum dritten Mal während der Pandemie die rheinisch-bergischen Unternehmen befragt. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen scheine sich demnach zu bessern. Einige Branchen seien jedoch immer noch stark betroffen, stellt RBW-Geschäftsführer Volker Suermann fest. „Dass aber mehr als die Hälfte der Antwortenden ihre wirtschaftliche Situation als gut bis sehr gut einstufen, hat uns doch etwas überrascht.“ (Vorjahr 20 Prozent). Immerhin noch rund ein Drittel der Antwortenden stuften ihre Situation als befriedigend ein (Vorjahr 36 Prozent).

Die positiven Einschätzungen kämen vor allem aus der Baubranche und dem Handwerk, der verarbeitenden Industrie und der Finanzbranche. Auch im pharmazeutischen Bereich sei die wirtschaftliche Lage gut. „Probleme gibt es immer noch in der Veranstaltungswirtschaft, der Hotellerie und Gastronomie, im Handel und im Kulturbereich.“ Bei diesen Unternehmen seien auch die finanziellen Rücklagen weitestgehend aufgebraucht. „Das macht einen Neustart noch schwieriger“, sagt Suermann. „Diese Betriebe brauchen unbedingt eine langfristige Perspektive.“

Anfang Februar hatte die RBW rund 2000 Adressaten aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen befragt. Den Rücklauf mit 310 Antworten bewertet die Wirtschaftsförderung als gut.

Auch im Jahr 2021 hätten sich die Unternehmen mit der Anpassung ihrer Prozesse und der Umsetzung von Hygienemaßnahmen beschäftigen müssen (jeweils 50 Prozent, Vorjahr 63 und 70 Prozent): Testangebote für die Mitarbeiter, Impfaktionen in den Betrieben und die Überprüfung der 3G-Nachweise. „Hinzu kam dann noch der Umgang mit unterschiedlichen Quarantäneregelungen je nach Wohnort der Mitarbeitenden und der Arbeitsschutz“, berichtet Suermann. Und bereits im vergangenen Jahr hätten sich die aktuell drängenden Probleme bei der Verfügbarkeit von Rohstoffen und der Organisation des Einkaufs abgezeichnet, so die Antwort von 44 Prozent der Betriebe.

2022 betrachteten zwei Drittel der befragten Betriebe die Fachkräftesicherung als Herausforderung. Man sei daher froh, im Frühjahr 2021 die Fachkräftekampagne „Kluge Köpfe arbeiten hier“ gestartet zu haben, sagt der RBW-Geschäftsführer. Rund die Hälfte der Unternehmen sähen in Energiekosten, Rohstoffverfügbarkeit, Lieferketten und bei den eigenen Preisanapassungen die größten Herausforderungen. „Die internationale Lage machte bereits zum Umfragezeitpunkt Planungen für längere Zeiträume fast unmöglich. Das schlägt sich natürlich auch in den Kalkulationen nieder“, erklärt Suermann. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine werde zur weiteren Anspannung der wirtschaftlichen Situation beitragen.

Als zusätzliche Herausforderungen betrachtet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, die Digitalisierung, die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz. Hierzu seien langfristige Strategien der Betriebe gefragt.

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