Interview: Jürgen Krey Trotz Obst-Allergie war der Obstmarkt sein Hobby

Leverkusen · Leichlingen Viele Jahre hat Jürgen Krey den Obstmarkt geprägt. Am 31. Dezember 2014 geht der Leiter der Unteren Straßenverkehrsbehörde und ehemalige Chef des Tiefbauamtes nach 39 Jahren in der Stadtverwaltung in Pension. Dieser Obstmarkt ist sein letzter.

 Jürgen Krey baut die Kulissen für seinen letzten Obstmarkt auf. Er geht Ende des Jahres in Rente.

Jürgen Krey baut die Kulissen für seinen letzten Obstmarkt auf. Er geht Ende des Jahres in Rente.

Foto: Uwe Miserius

Leichlingen Viele Jahre hat Jürgen Krey den Obstmarkt geprägt. Am 31. Dezember 2014 geht der Leiter der Unteren Straßenverkehrsbehörde und ehemalige Chef des Tiefbauamtes nach 39 Jahren in der Stadtverwaltung in Pension. Dieser Obstmarkt ist sein letzter.

Als gebürtiger Leichlinger kennen Sie den Obstmarkt schon seit Ihrer Kindheit. Seit wann haben Sie auch beruflich damit zu tun?

Krey Schon zu den Zeiten, als noch der Wirtschaftsförderungsverein WIV den Obstmarkt organisiert hat, habe ich mit meiner Kollegin Heidrun Glage an der Ausstellung mitgewirkt. Vor gut zwölf Jahren hat der WIV die Aufgabe an die Stadtverwaltung zurückgegeben, ein Jahr später hat mich der damalige Baudezernent Werner Hammerstein beauftragt, mich mit Karne Herbig-Matthiesen und Heidrun Glage um den Obstmarkt zu kümmern.

Warum Sie, was hat die Straßenverkehrsbehörde damit zu tun?

Krey Das ist ganz einfach: Ich habe eine Obstallergie. Werner Hammerstein hat damals zu mir gesagt: ,Ich weiß, du packst wegen deiner Allergie kein Obst an. Deshalb machst du jetzt den Obstmarkt. Dann muss ich keine Angst haben, dass das Obst geklaut wird.'

Was haben Sie damals als Erstes gemacht?

Krey Wir hatten so gut wie keine Requisiten mehr. Weil mir das als gelernter Schreiner sehr liegt, habe ich angefangen, neue zu bauen. Das erste Große war ein Wasserfall, der gelang allerdings nicht so gut. Danach habe ich den Obstmarkt zu meinem Hobby gemacht und die letzten Jahre über 300 Stunden ehrenamtlich daran gearbeitet.

Was waren für Sie seither die Höhepunkte des Marktes?

Krey Im zweiten Jahr habe ich eine Hammermühle nachgebaut, die mit einem Wasserrad betrieben wurde und deren Hammer hoch und runter ging. Das hat richtig Spaß gemacht. Im Laufe der Jahre sind viele Ausstellungsstücke dazugekommen, zum Beispiel Brunnen, Apfelrad und der beliebte Apfelwurfbaum.

Gab es immer schon das Obstmännchen?

Frey Karne Herbig-Matthiesen und Heidrun Glage haben vor drei Jahren erreicht, dass das Obstmännchen als Maskottchen eingeführt wurde. Als Zeichnung gab es das Obstmännchen aber schon zu meiner Schulzeit, als die ersten Klassen immer montags auf den Obstmarkt gingen. Da war der noch in Cremers Weiden.

Ist der Obstmarkt heute noch zeitgemäß?

Krey Mit dem Obstmarkt stellt sich die Stadt Leichlingen vor, er ist nicht nur eine Leistungsshow für Obst und Gemüse. Es ist ein Fest im Jahreskalender der Stadt und gehört in diese Region wie das Erntedankfest in Witzhelden. Immer wieder bestätigen die Besucher, dass die Veranstaltung so, wie wir sie durchführen, einzigartig ist.

Was zählen Sie zu Ihren größten Erfolgen, was hätten Sie gerne noch erledigt?

Krey Ein großer Erfolg ist, dass Leichlingen bei der Unfallsituation sehr gut dasteht. Was ich leider nicht mehr geschafft habe, ist der Ausbau des Radwegenetzes in Leichlingen.

Wie werden Sie Ihre Zeit als Pensionär verbringen?

Krey Ich werde wieder angeln, das hatte ich wegen des Obstmarktes aufgegeben. Außerdem habe ich angeboten, beim Obstmarkt zu helfen. Ich weiß ja, wie die Dinge aufgebaut werden.

(inbo)
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