Trödeltage Altes in neuen Händen

Leichlingen · Märkte wie die Leichlinger Trödeltage werden immer beliebter. Die „Umweltbilanz“ sei eben hervorragend, sagt Veranstalter Georg Ott.

 Bei den Leichlinger Trödeltagen wurde der Regenschirm zum Sonnenschutz.

Bei den Leichlinger Trödeltagen wurde der Regenschirm zum Sonnenschutz.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit dem Aufschwung der Umweltbewegung erfahren auch die Trödelmärkte der Republik mehr und mehr eine Renaissance und erfreuen sich zunehmender Beliebheit. Das merkt und freut auch Georg Ott, der seit vielen Jahren Märkte alle Art veranstaltet und sich auch für die Trödeltage am Wochenende verantwortlich zeigte. „Trödel ist voll im Trend“, versichert er.

Viel nachhaltiger gehe es eben nicht. „Unsere Umweltbilanz ist immer hervorragend.“ Viele der Trödler seien Familien, Leute also, die beim Frühjahrsputz auf dem Speicher allerhand altes und doch gutes Zeug gefunden haben. Wegwerfen ist dabei oft keine Option – also auf den Flohmarkt damit. „Es gibt viele, die sich damit den Urlaub finanzieren“, berichtet Ott.

Wichtig ist für den Veranstalter, dass „sein“ Trödel einer für Normalos bleibt. Verkaufsstände mit fabrikneuen Waren sind so gut wie nicht zugelassen, und Profis schon gar nicht. „Meterlange Verkaufsstände“ will Ott nicht. Das zieht – bei Verkäufern und neugierigen Nasen, die Samstag und Sonntag durch die Verkaufszelte schlenderten. Das Einzugsgebiet der Marktbesucher erstreckt sich laut Ott bis nach Aachen.

Eine Trödlerin der ersten Stunden ist Rentnerin Gudrun Kalkum. Seit rund 25 Jahren ist sie in jedem Jahr dabei. Der Trödel geht ihr dabei niemals aus, erzählt sie. Weil nämlich Freunde und Bekannte von ihrem Hobby wissen, kriege sie immer wieder allerlei Zeugs in die Hand gedrückt. Zeugs, das dann einen neuen Besitzer findet.

Ihren Anfang nahm diese Geschichte vor langer Zeit – mit eher unschönen Geschehnissen. Durch Todesfälle kam Grudrun Kalkum an viele Gegenstände. Und weil sie nicht wusste wohin damit, versuchte sie es auf dem Flohmarkt. So leicht es ihr inzwischen falle, sich von Dingen zu trennen, so schwer war es damals. „Das war manchmal nur eine Dose, von der ich wusste, dass meine Mutter dort ihren Kaffee aufbewahrt hatte“, erzählt die eigentlich so fröhliche Frau. Kurz drauf ist sie schon wieder in ihrem Element und verhandelt über den Preis einer Bluse.

Praktisch das genaue Gegenteil der erfahrenen Trödlerin ist die acht Jahre alte Hanna. Die hatte einige ihrer Spielsachen auf Tischen verteilt und schloss eifrig Geschäfte ab. Nun könnte man glauben, es fiele ihr schwer, altes Spielzeug, an dem ja Erinnerungen hängen, zu verkaufen. Doch nix da! „Eigentlich fällt es mir überhaupt nicht schwer“, bekräftigt sie. Ohnehin, ergänzt Mutter Teresa, habe die Achtjährige zu Hause noch eine Menge Spielsachen.

Erfahrungsgemäß können Kinder davon jedoch nie genug haben – und so wusste Hanna auch schon genau, für was das verdiente Geld alsbald ausgegeben wird: Lego Ninjago.

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