Leichlingen Trainer-Engpass: Schwimmverein verhängt Aufnahmestopp
Leichlingen · Bis zum Ende der Karnevalszeit sollen es zunächst keine neuen Kinder mehr aufgenommen werden, um die Qualität zu halten.
Wer die Internet-Homepage des Leichlinger Schwimmvereins 1902 (LSV) in diesen Tagen aufruft, dem fällt die Nachricht sofort ins Auge: "Aktuell übersteigt die Aufnahme weiterer Kinder im Bereich der Schwimmgruppen unsere Kapazitäten", heißt es dort. Deshalb habe der Vorstand bis auf Weiteres einen Aufnahmestopp beschlossen.
"Der Beschluss dieser Maßnahme tut uns leid", ist weiter zu lesen. Sobald wieder genügend Kapazitäten vorhanden seien, werde der Aufnahmestopp wieder aufgehoben — mit dieser Ankündigung endet die Meldung.
"Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht", versicherte LSV-Geschäftsführerin Frauke Lintz gestern auf Anfrage. Momentan sei die Zahl an verfügbaren Trainern jedoch so knapp, dass die Qualität der Arbeit allmählich zu leiden gedroht hätte, weil die Gruppen immer größer geworden wären. "Und das werden wir auf keinen Fall zulassen", sagt die Geschäftsführerin.
Das aktuelle Problem besteht Frauke Lintz zufolge zurzeit darin, dass von ehemals sieben Trainern mit C-Lizenz fünf abgewandert seien. "Die finden andernorts etwa einen Studienplatz oder ziehen beruflich bedingt weg — rund 80 Prozent der Trainer, die wir ausbilden, verlieren wir irgendwann auf diese Weise." Auch ihr eigener Sohn befindet sich darunter.
Da der LSV indes kontinuierlich aus den eigenen Reihen immer wieder Trainer ausbilde, die mit 16 Jahren den C-Schein erwerben, würden diese Lücken geschlossen. Inzwischen komme allerdings verschärfend hinzu, dass zunehmend Trainingszeiten zugunsten des Schulschwimmens verloren gingen. Das macht die Ausgangslage für Leichlingens erfolgreichen Schwimmverein nicht unbedingt einfacher.
Frauke Lintz verspricht: "Der Aufnahmestopp ist wirklich nur vorübergehend, mit ein bisschen Glück sieht es nach Karneval schon wieder besser aus."
