Kein Telefon Immer wieder der Fichtenweg

Innerhalb von zwölf Monaten funktionierten Telefon und Internet zwölf Wochen lang nicht. Die betroffenen Kunden fühlen sich von der Telekom im Stich gelassen.

 Telekomkunden am Fichtenweg in Witzhelden sind Kummer gewohnt. In einem Fall dauerte die Störung sechs Wochen.

Telekomkunden am Fichtenweg in Witzhelden sind Kummer gewohnt. In einem Fall dauerte die Störung sechs Wochen.

Foto: Christiane Bours

Sechs Wochen hat der jüngste Spuk am Fichtenweg gedauert. „Am 15. November hat unser Telefon plötzlich nicht mehr funktioniert“, sagt Hans-Werner Kubera. Bis er und seine Frau Erika schließlich wieder störungsfrei telefonieren konnten, war es Silvester. Und damit waren die beiden nicht alleine. Auch Peter und Anne Gerhards hatten mehrere Wochen weder Telefon noch Internet (wir berichteten). Für Anne Gerhards bedeutete dies, dass sie nicht von zu Hause aus arbeiten konnte.

Was die Witzheldener so wütend macht ist, dass es bei weitem nicht das erste Mal war. Und dass sie sich von der Telekom nicht ernst genommen fühlen. „Beim ersten Mal vor etwa einem Jahr hatten wir vier Wochen lang kein Telefon, beim zweiten Mal waren es zwei Wochen und jetzt sechs Wochen, insgesamt sind es also inzwischen zwölf Wochen“, erzählt Kubera. Unzählige Male sei die Straße seitdem aufgerissen worden. „Beim letzten Mal waren es fünf Stellen.“

Was Kubera überhaupt nicht versteht: An einer dieser Stelle sei drei Wochen lang ein Loch in der Straße gewesen, ordnungsgemäß abgesperrt. „Nur gearbeitet hat dort niemand. Dafür war es offen und darin stand das Wasser. Das kann doch für so ein Kabel auch nicht gut sein, oder?“ Immer wieder seien verschiedene Bautrupps vor Ort gewesen, ein Mitarbeiter habe ihm gesagt, dass Kabel sei alt und marode. „Kann man das dann nicht einfach austauschen“, fragt der Witzheldener.

Dazu komme, dass bei der Telekom scheinbar mehrere Schäden in einem Bereich nicht gemeinsam erfasst werden, sondern immer nur einzeln. So kam für jede gemeldete Störung jeweils ein Bautrupp nach Witzhelden, die Techniker wussten jedoch untereinander nichts von den Störungen in den verschiedenen Haushalten.

Und auch die Anrufe bei der Hotline sorgten bei den Witzheldenern für Ärger. „Da wird gesagt, es liege am Router. Das tut es aber nicht. Dann werden Meldungen nicht weitergegeben. Dann soll es eine Rufumleitung auf unser Handy geben, aber das funktioniert nicht und schließlich sollen wir das auch noch extra bezahlen“, zählt Peter Gerhards auf. Höhepunkt kurz vor Weihnachten sei gewesen, als seine Frau mit der Telekom über eine Umleitung  gesprochen habe. „Da wollten die plötzlich eine Bürgschaft, eine Schufa-Auskunft und die Bankverbindung haben“, erzählt Gerhards. „Wir sind da Kunden, das haben die doch schon alles.“

 Schon vor mehr als einem Jahr beschwerte sich Peter Gerhards, dass Telefon und Internet nicht mehr funktionierten. Besser geworden ist es nur zeitweise.

Schon vor mehr als einem Jahr beschwerte sich Peter Gerhards, dass Telefon und Internet nicht mehr funktionierten. Besser geworden ist es nur zeitweise.

Foto: Uwe Miserius/Miserius, Uwe (umi)

Was Hans-Werner Kubera besonders Sorgen bereitet, dass es am Fichtenweg einen sehr schlechten Handyempfang gibt. „Ich muss manchmal im Haus herumlaufen, um überhaupt mit dem Handy telefonieren zu können, manchmal ist das Gespräch auch ganz weg.“ Er ist 80 Jahre alt, vor zwei Jahren habe schon einmal der Rettungswagen kommen müssen. „Was ist denn, wenn wir dann noch nicht einmal den Notruf wählen können, weil Telefon und Handy nicht funktionieren?“ Für die Ehepaare Kubera und Gerhards steht deshalb fest: Sobald es möglich ist, wollen sie den Anbieter wechseln und sich einen Glasfaseranschluss ins Haus legen lassen. „Damit ist in Witzhelden ja bereits begonnen worden, und wir hoffen, dass wir auch bald dran sind.“

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