Leverkusen Tebroke siegt im ersten Anlauf

Leverkusen · Der Bürgermeister der Gemeinde Lindlar wird neuer Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises: CDU-Politiker Hermann-Josef Tebroke holte am Sonntag Abend 50,91 Prozent der Wählerstimmen und vermied somit die Stichwahl. SPD-Gegenkandidat Gerhard Zorn endete abgeschlagen bei 29,95 Prozent.

 Kurz vor 19 Uhr gestern Abend im Kreishaus Bergisch Gladbach: Wahlsieger Dr. Hermann-Josef Tebroke tritt mit seiner Ehefrau Sabine vor die Zuschauer und Medienvertreter. Zum kommenden Jahr wird er seinem CDU-Parteikollegen Rolf Menzel im Amt des Landrats für den Rheinisch-Bergischen Kreis folgen.

Kurz vor 19 Uhr gestern Abend im Kreishaus Bergisch Gladbach: Wahlsieger Dr. Hermann-Josef Tebroke tritt mit seiner Ehefrau Sabine vor die Zuschauer und Medienvertreter. Zum kommenden Jahr wird er seinem CDU-Parteikollegen Rolf Menzel im Amt des Landrats für den Rheinisch-Bergischen Kreis folgen.

Foto: Nico Hertgen

Sonntag Abend kurz vor 19 Uhr im Kreishaus Bergisch Gladbach: Dicht gedrängt stehen die Menschen um Dr. Hermann-Josef Tebroke. Schließlich steigt der 47-jährige CDU-Politiker auf einen Stuhl, damit ihn alle sehen können und winkt in die Menge.

"Ich bin überglücklich und sehr dankbar, dass mir die Menschen das Vertrauen ausgesprochen haben und ich so viele Wählerinnen und Wähler dazu bewegen konnte, zur Urne zu gehen", richtet sich der neue Landrat an seine Unterstützer.

Überschwänglicher Beifall ist die Antwort. Mit 50,91 Prozent der abgegebenen Stimmen schafft es Tebroke gleich im ersten Anlauf, die absolute Mehrheit auf sich zu vereinen. Gerhard Zorn (SPD) ist mit 29,95 Prozent Zweiter und die tragische Figur des Abends. Dreimal ist er als Landrat angetreten, dreimal ist er gescheitert. "Die Enttäuschung ist da", sagt er knapp.

Entspannter Dritter

Frank vom Scheidt (Bündnis 90 / Grüne) hingegen wirkt entspannt, fast gelöst: "Ich bin ganz zufrieden. Zwar hätte ich mir ein Ergebnis von mehr als 15 Prozent gewünscht, aber meine Gratulation an Herrn Tebroke kommt von Herzen", sagt er. Geworden sind es für den Remscheider am Ende 12,86 Prozent.

Bereits seit 17.30 Uhr ist Hermann-Josef Tebroke an diesem Abend im Kreishaus. Er hat sich mit dem noch amtierenden Landrat Rolf Menzel (CDU) getroffen und von seinem Büro aus die Ergebnisse verfolgt. Doch erst um 18.50 Uhr, als nur noch fünf Stimmbezirke auszuzählen sind, tritt er strahlend vor die Öffentlichkeit. Sofort ist seine Familie bei ihm — seine Frau Sabine und die vier Kinder Jonas, Katharina, Elias und Aaron.

Später sagen Hermann-Josef Tebroke und seine Frau einhellig: "Wir haben heute Morgen noch fest mit einer Stichwahl gerechnet." Doch schon bei den ersten Hochrechnungen um 18.19 Uhr hatte sich der Erfolg des bisherigen Bürgermeisters der Gemeinde Lindlar abgezeichnet. Bei 50,42 Prozent liegt Tebroke da. "Es ist noch alles drin", ist aus den Reihen der SPD-Anhänger zu hören.

Schon eine Viertelstunde später werden die Gesichter länger. "Das wird reichen", ruft stattdessen ein CDU-Anhänger und ballt siegessicher die Faust. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch auch für die Christdemokraten: die Wahlbeteiligung sinkt auf ein Rekordtief von 28,83 Prozent.

"Es war die erste Wahl, bei der wir die Figur des Landrats deutlich in den Mittelpunkt stellen mussten. Das ist nicht gelungen", sagt Tebroke. Gerhard Zorn macht an der niedrigen Wahlbeteiligung seine Niederlage fest: "Wir haben es nicht geschafft, unsere Wähler zu mobiliseren."

Übers Radio verfolgten unterdessen Sabine Tebroke und die vier Kinder die Hochrechnungen. "Eigentlich wollten wir in die Innenstadt auf den Weihnachtsmarkt, aber der hatte schon geschlossen", erzählt sie. Auch ihr ist die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Bis Ende des Jahres ist Tebroke noch Bürgermeister in Lindlar. Dahin geht es auch zügig zurück an diesem erfolgreichen Wahlabend. "Die Kinder müssen morgen in die Schule", sagt Sabine Tebroke.

(RP)
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