Leichlingen Tebroke brachte rote Rosen

Leichlingen · Landratskandidat Dr. Hermann-Josef Tebroke wollte den ehrenamtlichen Helferinnen der Leichlinger Tafel mit den Blumen seine Anerkennung zeigen. Der CDU-Mann ließ sich alles genau erklären und schaute über die Schulter.

 Rosen für die Damen: Landratskandidat Hermann-Josef Tebroke brachte die roten Langstieligen als Anerkennung für die Ehrenamtlerinnen mit.

Rosen für die Damen: Landratskandidat Hermann-Josef Tebroke brachte die roten Langstieligen als Anerkennung für die Ehrenamtlerinnen mit.

Foto: U. Miserius

Er kam mit langstieligen roten Rosen — und hatte damit die Damen der Tafel in Leichlingen direkt auf seiner Seite: "Ich bin ganz überwältigt von der ehrenamtlichen Arbeit, die hier geleistet wird", schwärmte Dr. Hermann-Josef Tebroke. "Die Lebensmittelspenden sind wichtig — aber die Menschen, die ihre Zeit dafür geben, die Spenden zu verteilen, werden oft vergessen. Zu oft." CDU-Mann Tebroke ist derzeit auf Wahlkampftour, er möchte die Landratswahl am 20. November für sich entscheiden. Im Zuge dieser Tour schaute er gestern auf der Hochstraße vorbei. "In Lindlar (dort ist er Bürgermeister, d. Red.) gibt es eine ähnliche Einrichtung — Speisekammer heißt sie dort", erklärte er Waltraud Simon, Vorsitzende der Leichlinger Tafel. Dann erzählt er von Tafeln, die vor und nach dem Verteilen der Lebensmittel auch eine Kaffee-Runde anbieten. "Ja, habe ich gehört", nickt Simon. "Aber das kommt für uns nicht in Frage — dafür bräuchten wir eine Toilette, die gibt es hier nicht." Von hinten sagt jemand: "Tja, die Bürokratie." Tebroke ballt die Faust: "Da grummelt's. . .", sagt er.

Der Ärger ist schnell wieder vergessen, er lobt: "Sie haben hier eine herzliche Atmosphäre." Und Simon lacht: "Ja stimmt, wir sind ein echt jeckes Team." Die immer lauter werdende Kritik, die Tafeln würden dort anpacken, wo der Staat sich zurückziehe, und das könne nicht Sinn der Sache sein, kann der Landrats-Kandidat nicht nachvollziehen: "Wenn Menschen diese Hilfe brauchen, begrüße ich die unbürokratische Hilfe." Das hieße aber nicht, dass der Staat sich auf dieser Arbeit der Ehrenamtler ausruhen könne. Die Tafel bedeute eine "Budget-Entlastung", fasst der Betriebswirt zusammen. "Das Geld, das die Kunden sonst für Lebensmittel ausgeben müssten, können sie nun anders anlegen."

(RP)
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