Leichlingen/Leverkusen Talsperren-Kämpferin mobilisiert Politik

Leichlingen/Leverkusen · Mit ihrer Facebook-Initiative zur Rettung der Diepentalsperre hat Lea Becker die Politik wachgerüttelt. Die Leichlinger CDU stellte jetzt einen Antrag an den Bürgermeister. Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler schrieb an den Landrat.

Talsperre Diepental versinkt im Matsch
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Talsperre Diepental versinkt im Matsch

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Mit ihrer Facebook-Initiative "Rettet die Diepentalsperre" hat Lea Becker in kurzer Zeit mehr als 3000 Unterstützer gewonnen. Für Montag hat sich der Westdeutsche Rundfunk zum Ortstermin angemeldet (wir berichteten). Auch die Politik kommt allmählich in Bewegung und setzt sich für die Talsperre ein.

Die Freien Wähler haben einen Antrag an Landrat Hermann-Josef Tebroke gestellt, dass der Kreis eine Koordinierungsfunktion zwischen den Behörden übernehmen und sicherstellen soll, dass die Talsperre Diepental als Naherholungsgebiet erhalten bleibt. Auch die Leichlinger CDU-Fraktion setzt sich mit einem Schreiben an Bürgermeister Ernst Müller für das Naherholungsgebiet ein.

Der Wasserspiegel der Talsperre ist seit Anfang Dezember um fast 80 Zentimeter abgesenkt worden, weil die Anlage zur Hochwasserentlastung nicht mehr dem erforderlichen Stand der Technik entspricht. Die Stadt Leichlingen wollte sich bereits im Januar mit der Stadt Leverkusen und dem Wupperverband zusammensetzen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Doch das Treffen wurde auf Juni verschoben (wir berichteten).

Die CDU-Fraktion Leichlingen hat nun beantragt, das Muhrbachtal, das Naherholungsgebiet Talsperre Diepental und das Gebiet um Haus Vorst mit einem Radius um 1000 Meter nach folgenden Maßgaben zu überplanen:

- Die genannten Gebiete sollen unter touristischen und ökologischen Gesichtspunkten, orientiert an den Erfordernissen des demographischen Wandels und der Energiewende, zeitgemäß und nachhaltig fortentwickelt werden.

- Das Naherholungspotenzial soll erhöht werden. Naturnahe Freizeitaktivitäten wie Reitsport, Angelsport, Wandern, Walken und kulturelle Veranstaltungen sind besonders zu fördern, die notwendigen Beherbergungskapazitäten sind zu berücksichtigen und die Erzeugung regenerativer Energie aus Wasserkraft ist weiter zu ermöglichen.

- Dabei sollen den vorhandenen Freizeiteinrichtungen, wie Haus Vorst, Sinneswald, Talsperre, Waldschwimmbad und Campingplatz unter städtebaulichen Gesichtspunkten Entwicklungsmöglichkeiten ermöglicht werden.

Der Vorstand der Leichlinger CDU hat in Ergänzung zu diesem Antrag einen Maßnahmenplan erarbeitet. Er schlägt schlägt vor:

1. Die öffentliche Zusammentragung aller relevanten Interessenlagen von Hochwasserschutz, über Naherholung und Naturschutz, Fischerei und regenerative Energieerzeugung bis hin zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei ansässigen Gastronomie- und Freizeitdienstleistern.

2. Die Unterstützung von Verwaltung und Bürgermeister der Stadt Leichlingen im Bemühen um einen Runden Tisch aller Beteiligten unter gleichzeitiger Herstellung von Transparenz für die Bürger. Dabei müssen die Ursachen der Verlandung der Talsperre mit den angrenzenden Kommunen geklärt werden, um den Hochwasserschutz zu verbessern.

3. Die Prüfung und Erarbeitung von Zwischenlösungen, um den Betrieb des Naherholungsgebietes Diepental in hochwasserfreien Jahreszeiten beispielsweise mittels Ausnahmegenehmigung vorübergehend aufrechtzuerhalten, bis ein tragfähiges und finanzierbares Gesamtkonzept für Diepental und das gesamte Muhrbachtal gefunden ist.

4. Die Unterstützung von Rat und Verwaltung zur Verabschiedung stadtplanerischer Maßnahmen in Diepental, im Muhrbachtal, in Balken, in der Wupperaue und um Haus Vorst.

5. Die Durchführung einer öffentlichen Informationsveranstaltung für die Bürger aus Leichlingen, Burscheid, Leverkusen unter Beteiligung der zuständigen Behörden und anliegenden Kommunen, heißt es in dem Antrag.

(RP/rl/EW)
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