Leichlingen Talsperre wurde zur tollen Trödelmeile

Leichlingen · Jede Menge "Trödel im Tal" hat am Sonntag viele Neugierige und Käufer ins Diepental geführt. Mit der Verkaufsaktion wollten die Bewohner wieder mehr Besucher in das Naherholungsgebiet locken.

 Trödelerfolg: Willi und Gabi Philips aus Bremersheide fanden eine Schale für 15 Euro bei Kerstin Weiner (rechts).

Trödelerfolg: Willi und Gabi Philips aus Bremersheide fanden eine Schale für 15 Euro bei Kerstin Weiner (rechts).

Foto: uwe Miserius

Dieses Ziel haben sie zumindest an dem Tag voll erreicht. Auf dem mehr als einen Kilometer langen Rundweg hatten die Diepentaler dazu offenbar alles vor ihre Türen gestellt, was sie immer schon mal an den Mann oder die Frau bringen wollten. Dabei zeigten sie sich mitunter äußerst kreativ bei der Anpreisung ihrer Waren. "Ich verkaufe Papacassos", sagte die Düsseldorferin Dagmar von Dahlen. In Anspielung auf den berühmten Maler Pablo Picasso bot sie Bilder ihres Vaters an. "Es sind einfach zu viele, als dass wir sie alle selber aufhängen könnten", erklärte sie. Obwohl sie etwas abgelegen von der Hauptlaufstrecke der Besucher ihre Waren feil bot, war Dagmar von Dahlen überrascht vom regen Interesse der Trödelfreunde schon am Morgen. "Die Spürnasen waren früh da, die Märklin-Eisenbahn habe ich sofort verkauft", berichtete sie.

Das Angebot der Diepentaler erwies sich derweil als recht abwechslungsreich. Hundekörbe standen aufgereiht neben WC-Spülkästen, der chinesische Fächer fand seinen Platz auf dem Verkaufstisch direkt beim afrikanischen Baströckchen. Bücher, Schmuck, Videocassetten aus längst vergangenen Tagen und allerhand Haushaltswaren aus Plastik durften natürlich nicht fehlen.

Auch bei Uli Riechert und Martina Eichborn vor Hausnummer 12 war das Sortiment breit gefächert: Kleidung, Tischdecken, Heckenscheren und silberne Kerzenleuchter priesen sie humorvoll an. Um 10.30 Uhr hatten die beiden den ersten Ansturm schon hinter sich: Ein Fernglas und ein Sonnenhut hatten den Besitzer gewechselt. "Und dabei haben wir noch viel Freude in die Herzen der Kunden gebracht", sagten die beiden Trödler lachend und zufrieden mit ihrem Verkaufserfolg. Ein paar Haustüren weiter hatte Marcus Barke seine Tore geöffnet. Er ist Gründer der Dogman Tierhilfe, einer Art Feuerwehr für Tiere, die sich deren Rettung, Bergung und Sicherung verschrieben hat. Die Erlöse seines Trödelstandes will er für diese Arbeit mit seinen 15 ehrenamtlichen Helfern verwenden.

Wer die Trödelrunde erfolgreich hinter sich gebracht hatte, konnte zum Abschluss beim "Platzhirsch" Kaffee trinken oder ein Eis auf die Hand nehmen: Das mobile Café von Uschi Halbach und Erik Weigelhofer-Halbach mit imposantem Hirschgeweih auf der Front bildete nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Ziel der Trödelfreunde, von denen etliche das Diepental mit vollen Taschen und Körben verließen.

(inbo)
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