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Leichlingen Streit um Realschulleitung geht in neue Runde

Leichlingen · Der vorgesehene, umstrittene Kandidat hat zurückgezogen. Nun wird die Stelle neu ausgeschrieben.

 Kämpfen mit der Bezirksregierung: Schulkonferenzmitglied Andrea Alexander und Hans Hülsbeck, Vorsitzender der Schulpflegschaft.

Kämpfen mit der Bezirksregierung: Schulkonferenzmitglied Andrea Alexander und Hans Hülsbeck, Vorsitzender der Schulpflegschaft.

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Die Schulleiterstelle in der Realschule an der Wupper ist vakant, seit sie der bisherige Rektor Martin Kayser mitsamt zweitem Konrektor Stefan Pega in diesem Sommer Richtung Sekundarschule verlassen hat. Seither tobt ein Kampf um die Nachfolge zwischen der Bezirksregierung Köln einerseits und der Schulkonferenz aus Lehrern, Schülern und Eltern andererseits. Letztere möchte Britta Arends, seit 2013 erste Konrektorin und derzeit kommissarische Schulleiterin, auf dem Chefsessel sehen. "Unser Realschule läuft in fünf Jahren aus. Wir wollen, dass die Schüler hier in Ruhe bis zum Ende zur Schule gehen können. Das ist mit einem neuen Rektor, der sich mindestens zwei Jahre einarbeiten muss, gar nicht möglich", sagt Hans Hülsbeck, Vorsitzender der Schulpflegschaft.

Die Bezirksregierung hatte der Schulkonferenz im Sommer allerdings einen anderen Bewerber für die Rektorenstelle vorgestellt, obwohl auch Britta Arends ihren Hut in den Ring geworfen hatte. Begründet wurde dieses Vorgehen damit, dass nach dem Prinzip der Bestenauslese im Beamtenrecht nur dieser Kandidat mit Bestnote für die Stelle in Frage käme. Da sich laut Hülsbeck der Bewerber "nicht gut auf die Realschule vorbereitet hatte, keine Teamfähigkeit zeigte" und zudem andere gar nicht berücksichtigt worden waren, lehnte die Schulkonferenz diesen Vorschlag ab. Die Bezirksregierung kündigte daraufhin an, ihren Favoriten auch gegen den Willen der Lehrer, Schüler und Eltern durchzusetzen, zumal die Schulkonferenz wohl ein Anhörungsrecht, aber keine Entscheidungsgewalt hat.

Mittlerweile hat sich der ursprüngliche Bewerber zwar zurückgezogen. Doch nun soll die Stelle neu ausgeschrieben und nicht auf andere vorhandene Kandidaten zurückgegriffen werden. Dieses Vorgehen bewerten Hülsbecks Stellvertreterin Angelika Mainzer und Schulkonferenzmitglied Andrea Alexander deshalb als Willkür.

"Die Bezirksregierung verhält sich formal völlig richtig", betont hingegen der Leichlinger Schulamtsleiter Hubert Knops. Die Neuausschreibung sei zwingend vorgeschrieben, gegen das Verfahren sei nichts zu sagen. "Allerdings ist die starke Verzögerung bei der Stellenbesetzung bedauerlich, das kann die Realschule derzeit gar nicht gebrauchen", sagt auch Knops. Durch die Neuausschreibung und ein juristisches Vorgehen gegen das Auswahlverfahren, das sich die Elternvertreter derzeit vorbehalten, wäre eine Stellenbesetzung frühestens im Januar 2016 möglich.

Vermitteln kann die Stadt in dem Konflikt nicht. "Die Bezirksregierung ist Herrin des Verfahrens", sagt Hubert Knops. Die Elternpflegschaftsvertreter haben derweil Schulministerin Sylvia Löhrmann um Unterstützung gebeten, außerdem planen sie eine Unterschriftenaktion unter den Realschul-Eltern, um der Bewerbung Britta Arends' Nachdruck zu verleihen.

(inbo)
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