Leichlingen Stadtfestbesucher spenden für Funchal

Leichlingen · 60 Händler und 50 Vereine waren vertreten. Das Konzept für den Anfang der Brückenstraße sorgte für Kritik und soll überarbeitet werden.

 Arne Thelen verkauft mit seinem Sohn nicht mehr gebrauchte Spielsachen auf dem Kindertrödelmarkt.

Arne Thelen verkauft mit seinem Sohn nicht mehr gebrauchte Spielsachen auf dem Kindertrödelmarkt.

Foto: Miserius Uwe

Leichlinger sind hart im Nehmen, wenn es um ihr Stadtfest geht. Obwohl es am Samstagabend pünktlich um 19 Uhr anfing zu regnen, suchten sich die Besucher lieber ein Zelt oder Vordach zum Feiern, als wieder nach Hause zu gehen. Der Stimmung tat das schlechte Wetter bei Live-Musik, Bier, Cocktails und Bratwurst kaum Abbruch. Begonnen hatte das 44. Stadtfest am Samstagnachmittag mit dem traditionellen Fassanstich durch Bürgermeister Frank Steffes. "Ein herzliches Prosit", rief der Verwaltungschef den Besuchern im Brückerfeld zu und nutzte zugleich die Gelegenheit, für das Organisationsteam zu werben. "Obwohl es Stadtfest heißt, organisiert es nicht die Stadt", erklärte er und dankte dem verantwortlichen Verein.

60 Händler und 50 Vereine hatten - ähnlich wie im Vorjahr - Stände von der Brückenstraße bis zur Postwiese. Allein, das Konzept für den Anfang der Brückenstraße am Kreisverkehr wartet noch auf die richtige Lösung. Dort stand zwar eine Hüpfburg, und der Bergische Hof hatte bei Live-Musik Tische und Bänke vor die Tür gestellt. Doch für die meisten Besucher begann das eigentliche Stadtfest erst hinter der Marly-Brücke. Verkäufer auf dem Kinder-Trödelmarkt am Pastorat beschwerten sich deshalb, dass die Laufkundschaft weniger würde. Genaueres wollte Maurice Winter zwar noch nicht verraten, kündigte aber für das 45. Stadtfest an: "Eine Lösung dafür ist in der Mache."

 Die Drehungen zu beschwingten Rhythmen auf der Bühne sind ein Hingucker - und lassen den ein oder anderen Zuschauer gleich mitklatschen.

Die Drehungen zu beschwingten Rhythmen auf der Bühne sind ein Hingucker - und lassen den ein oder anderen Zuschauer gleich mitklatschen.

Foto: Uwe Miserius

Zu einer Lösung für ein anderes Problem trägt derzeit auch der Freundeskreis Funchal/Madeira bei: Mit einer Spendenaktion sammelt er seit Wochen für die Brandopfer des großen Feuers im August auf der Insel im Atlantik. "Wir zeigen auf unserem Stadtfest-Stand aktuelle Fotos, das kommt gut an", sagte Klaus Schmitz, Vorsitzender des Freundeskreises. Viele hätten Geld in die Spendenkiste geworfen, so dass am Ende sicherlich einiges zusammenkomme. Der Scheck soll beim Leichlinger Obstmarkt im Oktober an die Freunde aus Funchal übergeben werden.

Unterstützung braucht auch der Stadtfest-Verein selbst. Sieben seiner Mitglieder sind mit der Ausrichtung des Festes beschäftigt. "Das Team hat großen Mitarbeiterbedarf", sagte Bürgermeister Steffes. Interessenten seien aufgerufen mitzumachen.

Das bestätigte Maurice Winter, Sprecher des Organisationsteam. "Es gibt immer mal Neue, aber auch Mitstreiter, die das Team verlassen wollen. Wir sind schon froh, wenn wir diese Zahl halten können", sagte er. Wer mitmachen wolle, könne sich an den Vorsitzenden Rüdiger Hagedorn oder jedes andere Vorstandsmitglied wenden. Stillstand hat es in dem Verein auch mit kleiner Besetzung zuletzt indes nicht gegeben: Er präsentierte sich in diesem Jahr erstmals mit neuem Logo und neuem Internetauftritt, zog gerade jüngere Besucher mit "Pokémon Go"-Lockmodulen in die Innenstadt. "Wir wollen moderner und frischer rüberkommen", betonte Winter.

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort