Leverkusen Stadt zieht in alte Landwirtschaftsschule

Leverkusen · Die ehemalige Winterlehranstalt an der Düsseldorfer Straße steht derzeit leer. Die Stadt will sie für 1,5 Millionen Euro umbauen, damit 50 Mitarbeiter dort einziehen können.

 Autor Markus Danner mag das historische Gebäude an der Düsseldorfer Straße besonders gern. Dort will die Stadt für 50 Verwaltungsmitarbeiter umbauen.

Autor Markus Danner mag das historische Gebäude an der Düsseldorfer Straße besonders gern. Dort will die Stadt für 50 Verwaltungsmitarbeiter umbauen.

Foto: UM (Archiv)

Autor Markus Danner mag das alte große Haus an der Düsseldorfer Straße, das kurz vor dem 100. Geburtstag steht. Kein Wunder, also, dass es einen Platz bekommen hat in seinem Buch "111 Orte, die man in Leverkusen gesehen haben muss". Auch wenn die etwas zurück von der Straße und erhöht liegende alte Landwirtschaftsschule gegenüber der Einfahrt zur Haus-Vorster-Straße vielen Menschen beim Vorbeifahren nicht direkt ins Auge sticht.

Das könnte sich künftig ändern. Denn voraussichtlich in zwei Jahren werden 50 Mitarbeiter der Stadt in das historische Gemäuer einziehen. Vorher wird für 1,5 Millionen Euro saniert.

Die Stadt braucht mehr Räume für ihre Mitarbeiter. Derzeit ist die Verwaltung an 17 Standorten übers Stadtgebiet verteilt - neun davon sind gemietet. Zwar will die Stadt gerne enger, sprich an weniger Standorten, zusammenrücken, und das von Opladen Plus angestoßene "Torhaus-Projekt" wäre eine Möglichkeit dazu - laut Verwaltung wären darin 300 Mitarbeiter untergekommen.

Aber das Projekt Verwaltungsstandort Torhaus ist wegen der Kosten für die Stadt - sowohl als Bau- als auch als Miet-, Leasing- oder Public-Private-Partnership-Projekt erstmal nicht drin, argumentierte die Verwaltung kürzlich in einem Beratungspapier für die Politik, die sich denn auch dagegen entschied. Dennoch: Einige Fachbereiche in sind in den vergangenen Jahren wegen weiterer Aufgaben (z.B. in den Bereichen Flüchtlinge und Unterhaltsvorschuss) deutlich angewachsen, "so dass die Unterbringung aller Arbeitsplätze derzeit schwierig ist", wie die Stadt formuliert. Nun will sie die in ihrem Eigentum befindlichen alte Landwirtschaftsschule passend umbauen. Im Sommer 2016 ist dort das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rheinland als Mieter ausgezogen. Im Beratungspapier, dem die Politik bereits zugestimmt hat, heißt es, die Sanierung des Gebäudes sei wirtschaftlicher als der Verkauf und das spätere Mieten eines anderen Gebäudes. "Das ist das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung", verdeutlicht Stadtsprecherin Julia Trick.

Eine Planungs- und Baubeschlussvorlage zur Sanierung des Gebäudes will die Verwaltung voraussichtlich bis Ende des Jahres erarbeitet haben. Stimmt die Politik zu, könnte die Modernisierung beginnen - die Laboreinbauten und technischen Anlagen kommen raus, Büroequipment, Elektro-, Medien- und Technikversorgung rein. Auch ein Aufzug ist vorgesehen. Läuft alles reibungslos, könnte die Sanierung Mitte 2019 abgeschlossen sein. Und so ganz weit vom nächsten städtischen Verwaltaungsstandort wäre der neue Arbeitsplatz für 50 Stadtmitarbeiter nicht. Gegenüber an der Haus-Vorster-Straße ist das Straßenverkehrsamt, am Landrat-Trimborn-Platz das Stadtarchiv, an der Miselohestraße sitzt etwa der Bereich Finanzen.

Wer 2019 in den alten Backsteinbau an der Düsseldorfer Straße einzieht, steht laut Julia Trick aber noch nicht fest.

(RP)
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