Leichlingen Stadt will Kleeblatt statt Brücke für Verliebte

Leichlingen · Kann die ewige Liebe Rost ansetzen? Allerdings, manchmal sogar schneller, als sich die Verliebten das jemals vorstellen konnten. Die Liebesschlösser, die Turteltäubchen zum Beweis ihrer immer währenden Zuneigung vielerorts an Brückengeländern anbringen und den dazugehörigen Schlüssel symbolträchtig wegschmeißen, neigen nämlich ganz erheblich zur unschönen Patina.

 Das Drahtgeflecht rostet im Kontakt mit den Schlössern.

Das Drahtgeflecht rostet im Kontakt mit den Schlössern.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Weil die Sicherheits-(Liebes-) Schlösser, die an der Wupperbrücke am Pastorat befestigt wurden, dem Bauwerk auf Dauer erheblich zusetzen, hat die Stadtverwaltung sich jetzt einen alternativen Standort einfallen lassen. Seit neuestem steht ein vierblättriges Kleeblatt aus Eisen mit einem massiven Gitternetz neben der Brücke und lädt die Pärchen dazu ein, ihr Liebesschloss lieber dort als an der Fußgängerbrücke anzubringen. "Das Drahtgeflecht der Brückengeländer rostet im Kontakt mit den Schlössern", erklärte Bürgermeister Frank Steffes gestern bei der Vorstellung der Liebesschlösser-Auffangstation. Bauhofleiter Jürgen Scholze habe ihn schon kurz nach seinem Amtsantritt darauf aufmerksam gemacht, doch die Zeichen großer Gefühle emotionslos einfach entfernen zu lassen, sei für ihn nicht infrage gekommen.

 Die Bauhofmitarbeiter Tim Nickel und Uwe Brühling haben die Alternative entwickelt, links: Bürgermeister Frank Steffes.

Die Bauhofmitarbeiter Tim Nickel und Uwe Brühling haben die Alternative entwickelt, links: Bürgermeister Frank Steffes.

Foto: Uwe Miserius

Die Bauhofmitarbeiter Tim Nickel und Uwe Brühling haben deshalb die Alternative entwickelt und gebaut, in den nächsten Wochen und Monaten sollen weitere folgen. "Bis Ende des Jahres können die Menschen, die an der Pastoratsbrücke schon ein Schloss und vielleicht auch noch den dazugehörigen Schlüssel haben, das gute Stück umhängen", sagte Jürgen Scholze. Danach würde die Stadt sie entfernen: "Wegschmeißen werden wir sie aber nicht!", versprach Frank Steffes.

Wer die Brücke übrigens zukünftig bei Glätte und Nässe betritt oder mit dem Fahrrad befährt, ist dort sicherer unterwegs als zuvor: Der Bauhof hat am Dienstag auf Anregung des Kinder- und Jugendparlaments eine Anti-Rutschfolie aufgebracht.

(inbo)
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