Leichlingen Stadt prüft ein generelles Grillverbot

Leichlingen · Wilde Müllkippen nach Grillpartys im Eicherhofpark und anderen Stellen sowie brandgefährliche Feuerstellen zwingen die Stadt zu Kontrollen. Außerdem wird ein generelles Grillverbot erwogen, wie es andere Städte praktizieren.

 So sieht es nach den Wochenenden im Eicherhofpark aus: Wilde Müllkippen sind die Hinterlassenschaften der Grillpartys, die außerdem bei der jetzigen Hitze Brandgefahr für die Bäume bedingen können.

So sieht es nach den Wochenenden im Eicherhofpark aus: Wilde Müllkippen sind die Hinterlassenschaften der Grillpartys, die außerdem bei der jetzigen Hitze Brandgefahr für die Bäume bedingen können.

Foto: Michael Kiesewalter

Das herrliche Sommerwetter lädt zum Grillen und zum Partymachen ein. Dagegen ist grundsätzlich dann nichts einzuwenden, wenn die Umgebung nicht über Gebühr durch Lärm belästigt und vor allem auch kein Müll liegengelassen wird. Letzteres ist aber im Eicherhofpark der Fall. Überall liegen die unansehnlichen Reste von Grillfeten und Partys auf der Grünfläche und um die Sitzgelegenheiten verteilt. Leere Bierflaschen, Verpackungen von Grillspeisen und Grillkohle verschandeln den Park.

Die Ortssatzung der Stadt Leverkusen regelt allerdings ausdrücklich das Grillen im Freien. Dies ist in Leichlingen sogar trotz der Hitze und Trockenheit immer noch zulässig, während es in Nachbarstädten wie Leverkusen aus Brandschutzgründen schon längst zeitweilig verboten worden ist. Allerdings prüfe auch Leichlingen jetzt ein mögliches Grillverbot, berichtet Stadtsprecherin Ute Gerhards auf Nachfrage der RP. Im Ordnungsamt gebe es derartige Überlegungen, zum einen wegen der Waldbrandgefahr, zum anderen aber auch wegen der ärgerlichen wilden Müllkippen, die regelmäßig jetzt nach den Wochenende im Eicherhofpark und an anderen Stellen wie am Pastorat und in Leysiefen zu beklagen seien. "Wir werden das Thema Grillverbot im Verwaltungsvorstand in dieser Woche besprechen", kündigt Gerhards an. Andererseits wäre es ihrer Meinung nach sehr schade, wenn die Stadt mit Verboten reagieren müsse: "Wir appellieren an die Vernunft der Bürger und hoffen, dass sie nach dem Grillen ihren Müll auch wieder einsammeln und vor allem nicht in der Nähe von Bäumen mit offenem Feuer hantieren", betont die Stadtsprecherin.

Kontrollen der Grillaktivitäten gibt es übrigens bereits. Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei gehen regelmäßig die Grillflächen ab und nehmen die Personalien der Nutzer auf: "Die Polizei und das Ordnungsamt können aber keine rund-um-die-Uhr-Kontrollen gewährleisten", verdeutlicht Gerhards. Es werde aber beobachtet, dass die Leute, die ihre Personalien angeben mussten, auch keinen Müll an den Grillplätzen liegen ließen.

Um der Waldbrandgefahr zu begegnen, rät die Stadtsprecherin dazu, nicht unter oder gar an den Bäumen am Eicherhofpark zu grillen. Schließlich gebe es die ausgewiesenen Grillplätze auf dem Kinderspielplatz am Wallgraben und auf der gegenüberliegenden Seite am Block.

Der für die Leichlinger Wälder zuständige Förster Karl Zimmermann sagt klipp und klar zu einem möglichen Grillverbot: "Nach dem Forstgesetz ist Feuermachen im Wald sowieso verboten, und das zu jeder Jahreszeit!" Von daher sei ein spezielles Grillverbot für Wälder überflüssig. Der Förster weist aber auf eine Gefahr hin: "Wenn Leute am Waldrand wohnen und die Aschereste vom Grillen über den Zaun werfen, dann können schon mal einzelne Funken noch glimmen und einen Brand auslösen." Deshalb sollten auch die Kohle- und Holzreste nach dem Grillen nie in die Nähe von Bäumen gekippt werden.

(RP)
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