Leichlingen Stadt hat Platzprobleme für Flüchtlinge

Leichlingen · Der starke Zustrom von Asylsuchenden nach Deutschland hält an, fast 38.000 Menschen haben im ersten Vierteljahr 2014 einen Asylantrag gestellt. Das hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Kommune: Kamen im ersten Halbjahr 2013 noch 13 Flüchtlinge nach Leichlingen, waren es im selben Zeitraum in diesem Jahr exakt doppelt so viele.

 Insgesamt leben in Leichlingen derzeit 91 Asylsuchende und ausländische Flüchtlinge, 76 davon in den städtischen Unterkünften in Bennert (Foto) und in der Friedenstraße sowie in Mietwohnungen.

Insgesamt leben in Leichlingen derzeit 91 Asylsuchende und ausländische Flüchtlinge, 76 davon in den städtischen Unterkünften in Bennert (Foto) und in der Friedenstraße sowie in Mietwohnungen.

Foto: miserius (archiv9

Insgesamt leben hier derzeit 91 Asylsuchende und ausländische Flüchtlinge, 76 davon in den städtischen Unterkünften in Bennert und in der Friedenstraße sowie in Mietwohnungen.

Allmählich wird es deshalb eng: Die Obdachlosen, die in der Friedensstraße bisher mehr oder weniger dauerhaft gewohnt haben und von der Stadt geduldet wurden, müssen das Haus nun verlassen. "Wir unterstützen sie bei der Wohnungssuche", sagte dazu gestern Bürgermeister Frank Steffes.

Ihn hatten einige Obdachlosen in der vorletzten Woche um Hilfe gebeten, weil sie Probleme haben, eine Mietwohnung zu finden, wenn sie potenziellen Vermietern ihre bisherige Anschrift preisgeben.

Am Geld hingegen scheitere die Suche nicht, denn leisten könnten sich die Obdachlosen eine Wohnung auch mit staatlicher Unterstützung durchaus. Stiege die Raumnot für Asylbewerber und Obdachlose in Leichlingen weiter an, müsse die Stadt allerdings über die Ertüchtigung städtischer Wohnungen nachdenken, sagte der Bürgermeister.

In der Notunterkunft in der Friedensstraße laufen derweil Renovierungsarbeiten, für 2014 stehen dafür insgesamt rund 110 000 Euro im städtischen Haushalt bereit. Insgesamt geht es laut Frank Steffes aber künftig nicht nur darum, Sanitäranlagen und Wohnräume in einen besseren Zustand zu versetzen. "Wir sehen Handlungsbedarf auch bei der menschlichen Begleitung", erklärte der Bürgermeister. Deshalb wolle die Stadt einen Schritt weiter gehen und die sozialpädagogische Betreuung der Asylbewerber weiter verbessern.

Steffes setzt dabei nicht nur auf ehrenamtliche Unterstützung, sondern will in Zukunft auch Fachleute zu Rate ziehen, um auf die Bedürfnisse der Menschen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft deutlich gezielter eingehen zu können.

Leichlingen hat aktuell Menschen aus 25 Ländern aufgenommen. Nur zwei davon stammen aus Syrien, deutschlandweit hingegen machen die Menschen aus diesem Land wegen des dortigen Bürgerkriegs den größten Teil aller Asylsuchenden aus.

www.rp-online.de/leichlingen

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort