Leichlingen Spritdiebe in Leichlingen
Leichlingen · Seitdem die Spritpreise angezogen sind, steigen die Fälle von Tankbetrug und Benzinklau. Im Jahr 2010 wurden 21 Kraftstoffdiebstähle in Leichlingen zur Anzeige gebracht. 2011 stieg die Zahl der Sprit-Diebstähle auf 25.
Der Preis für einen Liter Superbenzin steigt und steigt — seit einigen Monaten schon reißt der Besuch an der Zapfsäule ein riesiges finanzielles Loch in den Geldbeutel der Autofahrer. Mittlerweile müssen Verbraucher in Leichlingen nahezu flächendeckend 1,70 Euro für den Liter Kraftstoff zahlen. Einige Autofahrer mit krimineller Energie haben ihre eigene Lösung für das Problem gefunden: Tanken ohne zu bezahlen.
Elke Schmitz hat ein Videoüberwachungssystem installiert. Dennoch geht die Pächterin der "Oil!"-Tankstelle in der Brückenstraße davon aus, dass auch bei ihr der Benzinklau zunehmen wird, wenn die Spritpreise weiter steigen. Die installierte Kamera helfe oft nicht, weil die Kennzeichen gestohlen seien. Dann könne die Polizei auch nichts mehr gegen die Täter ausrichten. Im vergangenen Jahr gab es zwei Kraftstoffdiebstähle bei "Oil!" in Leichlingen. "Die Täter konnten glücklicherweise geschnappt werden", berichtet Schmitz.
Mit ihren Sorgen ist die 53-Jährige nicht allein. 301 Tankdiebstähle zählte die Polizei im Rheinisch-Bergischen-Kreis im Jahr 2011. Im Jahr zuvor waren es noch 293 Fälle. Auch in Leichlingen ist die Zahl der Benzindiebstähle angestiegen. Während 2010 noch 21 Autofahrer tankten, ohne zu bezahlen, waren es im Jahr 2011 bereits 25 Autofahrer, die volltankten und sich anschließend auf und davon machten. Peter Raubuch, Sprecher der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis, bezeichnete den Anstieg der Kraftstoffdiebstähle jedoch als "nicht Besorgnis erregend". Einen Zusammenhang zwischen hohen Spritpreisen und zunehmenden Kraftstoffdiebstählen wollte der Sprecher nicht bestätigen. Auch bei Christian Schmidt, Inhaber der Freien Tankstelle Kals am Alten Mühlenweg in Leichlingen kommt es gelegentlich zu Kraftstoffdiebstählen.
"Ich bringe aber nicht alle Fälle zur Anzeige", sagt der Tankstelleninhaber. "Es interessiert sich sowieso niemand dafür", sagt der 28-Jährige, der vor sechs Wochen ein Videoüberwachungssystem installiert hat.
