Leichlingen Spitzentanz der "Spacegirls"

Leichlingen · In der Leichlinger Tanzwerkstatt laufen zurzeit die Vorbereitungen für zwei ambitionierte Vorstellungen im großen Saal des Leverkusener Forums. Rund 250 Mitwirkende werden dabei sein.

Diese Prinzessin hat allen Grund, ungehalten zu sein. So sehr sich die vier Hofdamen auch anstrengen mit Bürste, Kamm und besten Toupierkünsten, aus dieser strohigen Mähne lässt sich einfach keine Hochfrisur zaubern, wie sie zur Barockzeit bei Hofe angemessen war. Nur gut, dass im rechten Moment Hilfe kommt aus anderem Raum und anderer Zeit.

Diese Szene spielen fünf fortgeschrittene Schülerinnen aus der Leichlinger Tanzwerkstatt Trixi Schüttler, souverän und sicher auf Spitze getanzt. Ein Puzzlestück eines Tanztheater-Stücks, das derzeit zusammen gesetzt wird. Am Sonntag fand die erste Durchlaufprobe statt, bei der sich zeigte, wo es noch hakt. Am 28. März wird "Spacegirls" von rund 250 Mitwirkenden im großen Forum-Saal aufgeführt.

Die jüngsten Mitwirkenden sind gerade vier Jahre, die ältesten sind gestandene Erwachsene. Beteiligt sind alle Gruppen der Tanzwerkstatt, alle Bereiche vom klassischen Ballett bis zu Jazzdance und HipHop vertreten. Sogar für die Tanzgymnastik-Gruppe hat man das richtige Betätigungsfeld gefunden: eine außerirdische Disco.

Ein Stück mit so vielen Rollen, das genau für jeden den passenden Schwierigkeitsgrad bereit hält, das gibt es natürlich nicht. Deswegen haben sich Trixi Schüttler und ihr Team gleich daran gesetzt, einen eigenen Plot zu schreiben. Die Geschichte ist schnell beschrieben. Drei Spacegirls werden auf die Erde entsandt, um drei Kristalle zu beschaffen, die ihren Planeten retten sollen. Dabei landen die Damen aus der Zukunft im Mittelalter, im Barockzeitalter und in Asien.

Die bewegte "Erzählung" in vielen Tanzszenen dauert inklusive Pause rund zwei Stunden. Länger darf man das Publikum nicht strapazieren, findet Hans-Lothar Huhn, der von der ersten Idee an mitgearbeitet hat und vor allem für Organisation und Technik verantwortlich zeichnet. Denn der Anspruch, den sich das Leitungsteam gesetzt hat, ist hoch. Am Ende soll nicht nur eine Aufführung stehen, die Eltern, Freunde und Verwandte der Mitwirkenden beklatschen, sondern eine wirklich mitreißende Tanzproduktion für die Öffentlichkeit.

Julia Menhofer, die in der Tanzwerkstatt den Bereich klassisches Ballett unterrichtet, war selbst aktive Tänzerin und Choreografin. "Ich bin ganz schön stolz auf meine Mädchen", sagte sie nach der Probe am Samstag. Die Barockdamen haben bei ihr vor einem Jahr begonnen, auf Spitze zu tanzen. In vielen zusätzlichen Proben, die das Projekt mit sich brachte, sind sie inzwischen so sicher, dass sie sich auch nicht vor der großen Bühne und einem Saal voll Publikum fürchten müssen.

(RP)