Leichlingen SPD: Bürger wollen höhere Beiträge fürs Schwimmbad zahlen

Leichlingen · Am 7. März beginnen im Rat die Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2013. Deshalb hat der Ortsverband der SPD am Dienstagabend in seinem "Stadtgespräch" die Bevölkerung um Antworten auf die Frage "Kaputtsparen oder bewahren?" gebeten. "Wir wollen weiter sparen, aber auch die Angebote erhalten, die Leichlingen liebens- und lebenswert machen. Wie können wir das schaffen?", fragte die Leichlinger SPD-Vorsitzende Roswitha Süßelbeck die rund 35 Diskussionsteilnehmer.

Deren eindeutiges Votum: "Leichlingen ist uns so viel wert, wir wollen unseren Teil zum Erhalt der Infrastruktur beitragen." Die Ideen, wie die Bürger die Stadt finanziell besserstellen oder entlasten könnten, waren dabei vielschichtig. Ein Aspekt: Die Erhöhung der Bevölkerungszahl durch Attraktivierung bereits vorhandener und zusätzliche neue Wohngebiete sowie durch innerstädtische Verdichtung: "Durch 2000 Einwohner mehr nimmt die Stadt 1,6 Millionen Euro mehr ein", rechnete SPD-Ratsmitglied Frank Steffes vor. Auch Steuererhöhungen und das Signal aus den Sportvereinen, für den Erhalt der Sportanlagen sogar Nutzungsgebühren zu akzeptieren, waren an dem Abend nicht tabu. Sozial verträglich aber sollten die Maßnahmen sein.

Musikschulleiter Andreas Genschel plädierte deshalb dafür, die Musikschulgebühren nicht zu erhöhen, um nicht ganze Bevölkerungsschichten von diesem Angebot auszugrenzen. Deutlich wurde aber auch, dass viele Gesprächsteilnehmer bereit wären, für den Erhalt von Stadtbücherei oder Blütenbad höhere Beiträge zu bezahlen. Einig waren sie sich, dass die städtischen Zuschüsse für eine qualifizierte Kinder- und Jugendbetreuung wie in Kindertagesstätten oder Jugendzentrem nicht gekürzt werden sollten: "Mit weniger Zuschüssen geht nichts mehr", sagte Marion Klaus, Leiterin der integrativen Kita Arche Noah. Und die SPD rechnete vor: "Ein Euro für den Kindergarten bringt volkswirtschaftlich das Drei- bis Vierfache für die Gesellschaft." Auch ganz pragmatische Sparvorschläge bekamen die Sozialdemokraten mit auf den Weg. So schlug ein Teilnehmer vor, den Wasserdruck in öffentlichen Gebäuden zu senken, um Wasser zu sparen oder die Schüler an ihren Schulen das Laub selber fegen zu lassen.

(inbo)
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