Erste Solarparty in Leichlingen Schmidtbergs backen mit der Sonne

Leichlingen · Auch sonst orientiert sich die Familie am Himmel. Dank Photovoltaikanlage. Jetzt gab’s Infos auf der ersten Solarparty.

 Horst Schmidtberg (Mitte) erläutert den Hausgästen, wie er seine Stromproduktion jederzeit übers Tablet verfolgen kann.

Horst Schmidtberg (Mitte) erläutert den Hausgästen, wie er seine Stromproduktion jederzeit übers Tablet verfolgen kann.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In der Blütenstadt wurde am Wochenende die erste Solarparty gefeiert. Dazu eingeladen hatten Ute und Horst Schmidtberg in ihr Wohnhaus. Dort konnten sich Nachbarn und interessierte Gäste nämlich davon überzeugen, wie gut es sich in Leichlingen mit Sonnenenergie aus der eigenen Photovoltaikanlage lebt.

Die Einfahrt in die Siedlung gleicht an diesem sonnigen Nachmittag einer kleinen Motorshow: Tesla, Smart und BMW, allesamt elektrobetrieben, sind vor dem Wohnhaus von Familie Schmidtberg abgestellt. Davor stehen Männer und Frauen und fachsimpeln, über die Vorzüge der Elektromobilität. Ja, mit dem ersten E-Auto fing es auch bei Horst Schmidtberg an: „Ich hatte mich vor vier Jahren relativ spontan für ein E-Auto entschieden“, erinnert sich der 55-Jährige.

Nach längerem Hadern – schließlich war sein Diesel mit knapp fünf Jahren noch ein junges Gefährt – und ausgiebigen Recherchen im Internet und dem Segen seiner Frau, kaufte er sich sein erstes E-Auto. „Wenn man nur eine Stunde lang mit so einem Auto fährt, will man nie wieder etwas Anderes fahren“, sagt Schmidtberg überzeugt. Mittlerweile fährt auch seine Frau ein E-Auto. „Da war der Weg zur eigenen PV-Anlage eigentlich nur der nächste logische Schritt“, betont der Leichlinger.

Seit gut zwei Monaten nutzen die Schmidtbergs Strom, der aus Sonnenenergie erzeugt über ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach in ihren Haushalt fließt. Mit der Anlage können sie bei vollem Sonnenschein eine Höchstleistung von zehn Kilowatt erzeugen. Das reiche für einen normalen Haushalt, bestätigt Ute Schmidtberg. Nur an wirklich trüben Tagen müssten sie Strom zukaufen. „Aber die letzten beiden Monate waren so sonnig, dass wir einen großen Teil unserer generierten Energie sogar weiterverkauft haben“, berichtet Horst Schmidtberg. Elf Cent pro Kilowatt erhält die Familie dann.

Verbrauch und Erzeugung hat Horst Schmidtberg über eine App auf dem Tablet immer gut im Blick. An diesem sonnigen Nachmittag nimmt die PV-Anlage besonders viel Solarenergie auf – mehr als zur selben Zeit im Haushalt verbraucht wird. Die Gäste der Solarparty zeigen sich interessiert und fragen nach. Die größten Befürchtungen bei den Hausgästen verursachen die hohen Anschaffungskosten. „Pro Kilowatt, den man erzeugen will, muss man mit etwa 1150 Euro an Anschaffungskosten rechnen“, sagt Horst Schmidtberg. „Aber ich gehe davon aus, dass sich die Investition in acht bis neun Jahren amortisiert hat.“

Spaß mache der Umgang mit dem selbst erzeugten Ökostrom allemal, sagt auch Ute Schmidtberg. Den Kuchen, den sie für die erste Solarparty gebacken hat, erzählt sie freudig, „den hat die Sonne gebacken“. Backofen, Wasch- oder Spülmaschine, überhaupt alle Elektrogeräte im Haus funktionieren über den Solarstrom. Abstriche müsse sie dadurch keine machen, betont sie. „Ich schau nur, wann es besonders sonnig ist, um die Waschmaschine anzuschmeißen“, ergänzt die Leichlingerin lachend.

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