Unfallstatistik 2019 Mehr Senioren verunglücken im Verkehr

Die Polizei stellte jetzt die Unfallzahlen für den Rheinisch-Bergischen Kreis vor. 84 Personen wurden 2019 in Leichlingen verletzt.

 Ein 66-jähriger Motorradfahrer wurde im Juni 2019 bei einem Unfall schwer verletzt.

Ein 66-jähriger Motorradfahrer wurde im Juni 2019 bei einem Unfall schwer verletzt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auch wenn die Anzahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr auf dem Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreises genauso gesunken ist wie die Zahl der im Verkehr verunglückten Personen, muss die Polizei doch einen Wermutstropfen vermelden: Die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Senioren ist gestiegen – liegt allerdings noch unter dem Landesdurchschnitt.

In Leichlingen verunglückte 2019 ein Senior weniger – in 2018 waren es 13 und in 2017 noch 15. Im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis traf es 164 Senioren in 2019, 2018 waren es 151 und in 2017 139. Diese Entwicklung sei dem demografischen Wandel geschuldet, schätzte der Leiter Führungsstelle Direktion Verkehr, Claus Risch, bei der Vorstellung der Unfallzahlen für 2019 im Rhein-Berg-Kreis ein. Ob beispielsweise Fahrtauglichkeitstests ab einem bestimmten Alter verpflichtend eingeführt werden müssten, sei eine Entscheidung der Politik als Gesetzgeber: „Aus Sicht der Polizei gibt es bei den Senioren als Verkehrsteilnehmer keinen besonderen Anhaltspunkt für einen besonderen Fokus darauf.“

Die Polizei richte den Fokus ihrer Aktivitäten zur Unfallvermeidung nach wie vor auf Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Motorradfahrer, betonte Risch, der die Statistik gemeinsam mit Landrat Stephan Santelmann, Polizei-Abteilungsleiterin Birgit Buchholz und Polizei-Pressespecher Christian Tholl vorstellte. Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer habe zwar von 120 (2018) auf 88 im vergangenen Jahr stark abgenommen, befände sich jedoch immer noch auf einem hohen Niveau. In Leichlingen verunglückten 13 Motorradfahrer, sechs verletzten sich leicht, sieben schwer.

Insgesamt waren in Leichlingen in 2019 84 Verkehrsteilnehmer in Unfälle verwickelt – 59 Leicht- und 25 Schwerverletzte waren die Folge, zu Tode kam niemand. Im Kreis ereigneten sich im vergangenen Jahr 8128 Verkehrsunfälle (2018: 8152), davon 844 mit Personenschaden (2018: 901). Durch diese 844 Unfällen waren 1022 leicht verletzte und 252 schwer verletzte Verkehrsteilnehmer die Folge. Drei Menschen (zwei Senioren in einem Pkw und ein Mofa-Fahrer) starben durch Unfälle auf den Straßen in Rhein-Berg.

Gemessen an ihrer Anzahl in der Bevölkerung wäre das Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken, bei Jugendlichen und Jungen Erwachsenen überproportional hoch, da bei diesen Altersgruppen die Risikobereitschaft deutlich erhöht sei. „Wir betreiben Aufklärung ab dem Kindergarten-Alter, machen Fortbildungen und führen mit wiederholt im Straßenverkehr aufgefallenen Fahrer Vier-Augen-Gespräche, die vermitteln, dass wir sie im Auge haben“, erläuterte Claus Risch.

Santelmann appellierte: „Jeder muss mit Besonnenheit und Gefahrenbewusstsein am Verkehr teilnehmen. Unser Kreisgebiet ist stark von Mobilität geprägt.“ Erfreulich in den Augen des Landrats: Das ausgewiesene Ziel der Polizei, die Zahl der verunglückten Zweirad-Fahrer zu reduzieren, sei erreicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort