Leichlingen Schon fast 300 Pferde behandelt
Leichlingen · Auch wenn die offizielle Eröffnung noch ansteht und der OP noch fehlt: Die Leichlinger Pferdeklinik ist seit drei Wochen in Betrieb. Fast 300 Patienten wurden schon behandelt. Heute soll der Intensiv-Stall eröffnet werden.
Edle Vollblüter aus Saudi Arabien und Katar waren schon da, Dressur- und Springpferde aus Schweden, Norwegen und den Benelux-Staaten, und auch aus dem Leichlinger Umland haben sich schon jede Menge Reiter mit ihren Schützlingen vorgestellt: Gut drei Wochen nachdem sie ihren Betrieb aufgenommen hat, haben die Ärzte in der Leichlinger Pferdeklinik am Further Weiher schon jede Menge zu tun. Dr. Matthias Krebs — einer der drei Veterinärmediziner, die das Hospital betreiben — schätzte die Zahl der Behandlungsfälle bisher auf "zwischen 200 und 300". Und es dürften fast täglich mehr werden, denn nach und nach gehen jetzt immer mehr Teile des Pferdehospitals in Betrieb.
Bisher Stall-Provisorium im Zelt
Heute beispielsweise wird der erste Stall eröffnet. "Bisher haben wir uns mit einem Zelt-Provisorium beholfen", sagt Krebs, der an der Universität Bern seinerzeit seinen Doktortitel erwarb (Thema der Dissertation: Erkrankungen der Atemwege beim Pferd und deren Diagnostik durch Lungenfunktionsmessungen) und Erfahrungen in der größten Pferdeklinik der Welt gesammelt hat: dem Rood and Riddle Equine Hospital im amerikanischen Lexington (Kentucky).
Auch wenn sein Arbeitsplatz in der Blütenstadt im Vergleich dazu klein ausfällt, so sind Matthias Krebs sowie seine Kollegen Dr. Björn Nolting und Dr. Guido von Plato doch alle sehr glücklich in der Blütenstadt. "Leichlingen hat uns super aufgenommen", lobt Krebs und meint damit nicht allein die Stadtspitze und die Wirtschaftsförderung: "Wir liegen hier ja unmittelbar an einem Spazierweg. Viele Leute, die hier vorbeikommen, erkundigen sich", sagt der Tierarzt. Und fast alle hätten sich sehr positiv geäußert.
Mitte Oktober soll der Operationssaal in Betrieb gehen. Kurz darauf wird dann neben dem neuen Intensiv-Stall auch ein weiterer für "Normalpatienten" errichtet sein. Beiden gemeinsam ist das Konzept: viel Licht, gut belüftet und pferdegerecht. "Pferde sind hochsoziale Tiere, die von Artgenossen umgeben sein wollen", betont Krebs: "Das stellen wir sicher." Pferde, die sich noch in der intensiveren Behandlungsphase befinden, sollen in jedem Fall ihr Gegenüber sehen können, später in dem anderen Stall auch ihre Nachbarn zur Rechten und Linken.
Ende Oktober soll die Pferdeklinik komplett fertiggestellt sein. Ob es direkt im Anschluss daran schon eine offizielle Eröffnung geben wird oder erst im kommenden Jahr, konnte Matthias Krebs gestern noch nicht sagen: "Das hängt auch ein bisschen vom Wetter ab", kündigte er an. "Im Oktober oder November ist es ja oft sehr nass und kalt. Das ist für einen Rundgang übers Gelände nicht so schön."