Leichlingen Schimmelpilz: Stadt muss Sporthallenboden erneuern

Leichlingen · Bürgermeister Frank Steffes (SPD) benötigte gestern Abend nur ein einziges Wort, um die derzeitige Situation rund um die Sanierung der Sporthalle am Hammer zu beschreiben: "Katastrophe."

Gut eine Woche nach dem Wassereinbruch in der Hauptschul-Halle, die auch Spielstätte der Drittliga-Handballer des LTV ist, steht fest: Eine Sanierung (Trocknung und Instandsetzung) des Bodens ist vollkommen ausgeschlossen. Zu diesem Ergebnis kommen die von der Stadt bestellten Gutachter, die sich zu Beginn der Woche an die Arbeit gemacht hatten, um die Schadensursache zu prüfen und das Ausmaß zu ermitteln.

Demnach ist bei sieben der insgesamt zehn im Bereich des Schwingbodens entnommenen Proben ein Bewuchs durch Schimmelpilze der Art "Aspergillus" festgestellt worden. "Eine Trocknung und Desinfektion ist insofern ausgeschlossen, da hierdurch lediglich die lebenden Schimmelpilze abgetötet würden", heißt es in dem Bericht. Die Sporen der Schimmelpilze würden damit jedoch nicht entfernt.

Da die Bodenfläche auch nicht hermetisch von der Raumluft abgegrenzt und abgeschottet werden kann, befürchtet der Sachverständige, dass es künftig immer wieder zu einer Kontamination der angrenzenden Bereiche oder Raumluft in der Halle kommen könnte. Für den Fachmann steht fest, dass die Hallennutzung eine gesundheitliche Gefährdung für ihre Nutzer darstellt, "deren Risiko nicht abschätzbar und somit auch nicht tragbar ist."

Steffes kündigte gestern an, der Sportboden werde nun "schnellstmöglich ausgebaut, entsorgt und anschließend erneuert". Es sei ein Fall für die Versicherung.

Eine Freigabe der Halle ist laut Stadt zurzeit nicht absehbar. "Diese Tatsachen bedeuten natürlich einen großen sportlichen und wirtschaftlichen Nachteil für die Vereine - und wie weit der Schulsport betroffen ist, wird sich nach der Termingestaltung der Instandsetzungsarbeiten zeigen", heißt es in der Mitteilung.

Ausgeräumt sind inzwischen Differenzen mit dem Stadtsportverband. Der hatte bemängelt, über die anstehende Verschiebung der Sanierung der Witzheldener Halle nicht informiert worden zu sein. Bei einem Gespräch mit der Stadt wurde gestern besserer Informationsfluss vereinbart.

(RP)
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