Leichlingen Schillerstraße: Es war Brandstiftung

Leichlingen · Fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung ist die Ursache für den Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Leichlinger Schillerstraße. Der Kiosk im Erdgeschoss des Hauses ist seit gestern wieder geöffnet. Er soll zeitnah renoviert werden.

 Kiosk-Inhaberin Veronika Kaiser mit einer vom Löschwasser durchnässten Zeitschrift. Wegen Wasserschäden muss der Kiosk renoviert werden und für mehrere Tage geschlossen bleiben.

Kiosk-Inhaberin Veronika Kaiser mit einer vom Löschwasser durchnässten Zeitschrift. Wegen Wasserschäden muss der Kiosk renoviert werden und für mehrere Tage geschlossen bleiben.

Foto: Uwe Miserius

Zwei Tage nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Schillerstraße laufen die Ermittlungen zur Brandursache auf Hochtouren. "Wir gehen nicht von einem technischen Defekt, sondern von Brandstiftung aus", sagte Polizeisprecher Peter Raubuch gestern auf Anfrage. Ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handele, sei jedoch noch unklar.

Zwei Tage nach dem Brand hat der Kiosk "Happy Shop" im Erdgeschoss des Hauses gegenüber vom Busbahnhof wieder geöffnet. Flatterband und Schutt vor der Tür deuten auf das Feuer hin. Drinnen bröckelt an mehreren Stellen der Putz von der Decke ab, Zeitungen sind durchnässt, Brandgeruch liegt in der Luft.

Ansonsten läuft der Betrieb wieder normal, Menschen strömen in den Laden und bestellen einen Kaffee. "Unsere Kunden sind froh, dass wir wieder geöffnet haben", sagt Inhaberin Veronika Kaiser. Doch schon bald soll der Kiosk für mehrere Tage geschlossen bleiben. "Die Decken sind nass, überall sickert das Löschwasser durch", berichtet die 59-Jährige, die den Laden mit Lotto-Annahmestelle an der Schillerstraße seit 14 Jahren zusammen mit ihrem Mann betreibt.

"Wir müssen den Kiosk komplett ausräumen und renovieren, sagt Gerhard Kaiser. Für die Renovierung komme die Versicherung auf. Den Verdienstausfall für die Tage, an denen der Kiosk geschlossen bleiben muss, bekomme das Ehepaar jedoch nicht erstattet. Geschätzter Schaden: mehrere Tausend Euro.

Am Dienstag war am frühen Abend im Haus Schillerstraße 2 ein Feuer ausgebrochen. Die drei Personen, die sich im Gebäude befanden, konnten sich aus eigener Kraft ins Freie retten und die Feuerwehr alarmieren. In einer nahen Arztpraxis wurden die drei Hausbewohner wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung ärztlich versorgt.

Der Brand war im ersten Obergeschoss entstanden, unter dem sich der Kiosk "Happy Shop" und der "Euro-Grill" befinden. Durch den einströmenden Sauerstoff kam es zu einer Verpuffung (wir berichteten).

"Es hat einen fürchterlichen Knall gegeben, alle Fenster haben gezittert", berichtet Gerhard Kaiser. "Dann sind mein Sohn und ich nach draußen gelaufen, haben geguckt, was los ist", berichtet der 65-Jährige, der erst vor sechs Wochen in seinem Kiosk überfallen worden war.

Der Familienvater, in dessen Wohnung der Brand ausgebrochen war, habe alle Nachbarn beschimpft. Dann sei der Mann auf seinen Nachbarn zugestürmt und habe auf ihn eingeprügelt", sagt der 65-Jährige. "Der 51-Jährige liegt mit gebrochenem Arm und gebrochenen Rippen im Opladener Krankenhaus", berichtet Kaiser. "Bekannte haben den Mann schon im Krankenhaus besucht." Immer wieder sei es in der Vergangenheit zwischen den beiden Männern zum Streit gekommen, berichtet er.

Auch im "Euro-Grill" nebenan laufen die Aufräumarbeiten. Ein Sachverständiger nimmt die Räume in Augenschein. "Einen Brandschaden haben wir nicht. Wir müssen nur das Essen wegwerfen und saubermachen", berichtet eine Mitarbeiterin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Als das Feuer ausgebrochen sei, habe sie die Küche fluchtartig verlassen und das Essen zurücklassen müssen", sagt die Frau. Der Euro-Grill soll heute wieder geöffnet werden. Das Haus an der Schillerstraße 2 ist nach wie vor unbewohnbar.

(RP)
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