Saisoneröffnung beim VfL Witzhelden Das Höhendorf trifft sich „auf dem Platz“

Witzhelden · Der VfL Witzhelden feierte Saisoneröffnung. Die Spiele starten ab nächstem Wochenende. Das Vereinsheim soll aufpoliert werden.

 Schick: Zur Saisoneröffnung zeigen Marcel Reichert, Daniel Struck, Philipp Kühl und Michael Nimpsch die neuen Trikots der 1. Mannschaft.

Schick: Zur Saisoneröffnung zeigen Marcel Reichert, Daniel Struck, Philipp Kühl und Michael Nimpsch die neuen Trikots der 1. Mannschaft.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Hobbyfußballer kennen dieses Gefühl, diese Sportplatzromantik. Wenn eigentlich etwas zu schwere Männer auf dem Kunstrasen einem Ball hinterherlaufen, Kinder am Rand das runde Leder kicken und die alte Riege auf dem Bank sitzend über das Geschehen auf dem Platz, im Dorf und das Weltgeschehen fachsimpelt. Der VfL Witzhelden ist noch einer dieser Klubs, bei dem am Wochenende viele der Höhendörfler „zum Platz“ pilgern.

Am Samstag feierte der VfL den Einstieg in die neue Spielzeit. Freundschaftsspiele am Vor- und Nachmittag und ein Konzert am Abend lockten viele Menschen auf die Anlage. Ganz offiziell geht es erst am kommenden Wochenende los. Dann spielen die Mannschaften von E-Jugend bis Alte Herren um Titel, Aufstiege und natürlich die Ehre. Prunkstück des Dorfklubs ist dabei ganz klar die Jugendarbeit. „Wir versuchen möglichst viele Eigengewächse zu den Senioren zu ziehen“, erläuterte Daniel Struck. Der 35-Jähriige war lange selbst aktiv, spielte in der 1. Mannschaft. Insgesamt profitiert der VfL vom Zuzug, der Witzhelden auf knapp 8000 Einwohner wachsen lässt. Auf der Suche nach sportlicher Beschäftigung liegen die Rot-Weißen schnell nahe. So stellt die E-Jugend in diesem Jahr gar drei Mannschaften. Dafür fanden sich diesmal jedoch keine Spieler für ein Team in der Alterklasse C. „Der Jahrgang war einfach nicht so stark. Jugendliche in diesem Alter haben wahrscheinlich derzeit anderes im Kopf“, vermutet Struck.

Nichtsdestotrotz wurden die Höhendörfler für ihre Jugendarbeit bereits vom Deutschen Fußballbund (DFB) prämiert. So erhielten sie vor rund fünf Jahren im Sportzentrum Witzhelden ein Kleinfeld. Und während offenbar schon in der höchsten der Kreisligen teilweise Ablösesummen gezahlt werden, sei dieses Vorgehen, betonte Struck, für den VfL keine Option. „Das können wir nicht, das wollen wir aber auch nicht.“

Lange spielte die 1. Mannschaft sogar in der Bezirksliga, verkam kurzzeitig zur Fahrstuhlmannschaft, war dennoch vom Erfolg verwöhnt. Vor zwei Jahren dann der Ausrutscher – und der Abstieg in die Kreisliga B. Jetzt, erneut eine feste Größe eine Liga hörer, geht es der Mannschaft vor allem darum, frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen.

Am Zusammenhalt wird es sicher nicht mangeln. Erst kürzlich erhielt das Vereinsheim in Eigenregie einen neuen Anstrich. Und auch das Innere dieser Mauern soll in naher Zukunft aufpoliert und erneuert werden – natürlich wollen Spieler und Trainer auch hier selbst Hand anlegen. In den bunt gemischten Mannschaften finden sich immer Freiwillige, Handwerker und tüchtige Anpacker. Wie gesagt, beim VfL Witzhelden trifft sich noch das ganze Dorf.

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