Leichlingen Rothenberg: Stadt sagt Tempomessung zu

Leichlingen · Zugeparkte Einfahrten, zu schnelle Auto- und Lkw-Fahrer – viele Anwohner der Straße Rothenberg beklagen, die Verkehrssituation werde immer schlimmer. Die Stadt will ab heute in dem Gebiet verstärkt Tempokontrollen vornehmen.

 Die Markierungen der Polizei nach der Unfallaufnahme am vergangenen Freitag waren auch gestern noch zu sehen. Für viele Anwohner ist es nur eine Frage der Zeit, wann es das nächste Mal kracht.

Die Markierungen der Polizei nach der Unfallaufnahme am vergangenen Freitag waren auch gestern noch zu sehen. Für viele Anwohner ist es nur eine Frage der Zeit, wann es das nächste Mal kracht.

Foto: uwe Miserius

Zugeparkte Einfahrten, zu schnelle Auto- und Lkw-Fahrer — viele Anwohner der Straße Rothenberg beklagen, die Verkehrssituation werde immer schlimmer. Die Stadt will ab heute in dem Gebiet verstärkt Tempokontrollen vornehmen.

Es war gegen 19 Uhr am Freitagabend, als es an der Straße Rothenberg wieder einmal schepperte. Ein 34-Jähriger Düsseldorfer, der mit seinem Motorrad in Richtung Trompete unterwegs war, musste plötzlich ausweichen, weil eine 49-Jährige mit ihrem Pkw aus einer Grundstücksausfahrt kam und ihn übersehen hatte. Der Mann stürzte samt Krad auf die Fahrbahn und verletzte sich leicht. Sein Fahrzeug musste abgeschleppt werden; geschätzter Sachschaden: etwa 1000 Euro.

"Einfahrten sind zugeparkt"

Elke Müller wohnt nicht weit von der Unfallstelle entfernt. Für sie steht fest: "Das musste so kommen. Hier sind die Ausfahrten abends doch so zugeparkt — da können Sie die Straße gar nicht mehr richtig einsehen." Es ist nur einer von mehreren Punkten, die die Anwohnerin stellvertretend für viele Nachbarn immer wieder öffentlich anspricht. Sie fordert auch nach dem neuesten Unfall wieder: Verkehrsberuhigung muss her, vor allem aber Tempokontrollen. "Gerade abends wird hier enorm gerast."

Auch bei der Kreispolizei ist die Straße Rothenberg bekannt, die Kriterien für einen so genannten Unfallschwerpunkt erfülle sie allerdings nicht, hieß es gestern auf Anfrage. Sieben Unfälle habe es seit Januar vergangenen Jahres dort gegeben — allesamt so genannte Bagatellunfälle. Dreimal, so berichtet ein Sprecher, seien Parkrempler registriert worden, einmal ein abgefahrener Außenspiegel. Hinzu kämen zwei Auffahrunfälle und ein Unfall an einer Grundstückseinfahrt. Verletzte gab es keine.

"Wir können aber nachvollziehen, dass die Situation an dieser Straße von Anwohnern unter Umständen dennoch als belastend empfunden wird", sagte ein Polizeisprecher. Deshalb habe ein Mitarbeiter der Abteilung Unfall-Untersuchung Kontakt zur Stadt Leichlingen aufgenommen und angefragt, ob diese im Bereich Rothenberg nochmal Geschwindigkeitsmessungen durchführen könnte.

Die Stadt will das ab heute tun, wie eine Sprecherin gegenüber unserer Zeitung bestätigte. Sie verwies allerdings auch auf eine Messung aus dem vergangenen Jahr im Bereich Rothenberg, die relativ unspektakuläre Ergebnisse gebracht habe. 85 Prozent der 22 286 geprüften Fahrer fuhren damals höchstens 57 km/h oder langsamer.

"Die Kontroll-Aktion lief in den Ferien", schränkt Elke Müller ein. Sie ist überzeugt, dass systematische Kontrollen heute ein anderes Ergebnis bringen. Auf das Ergebnis darf man also mit Fug und Recht gespannt sein.

(RP/rl)
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