Realschule Ein Jubiläum mit viel Wehmut
Schüler, Lehrer und Ehemalige feierten das 50-jährige Bestehen der Realschule Leichlingen. Es war die letzte Feier der Schule, 2020 ist Schluss.
Musik, Tanz und Erinnerungen prägten am Mittwoch die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen der Realschule an der Wupper. Aber eine gehörige Portion Wehmut war auch dabei. Denn für rund 270 Schüler und ihre 22 Lehrer war es vermutlich die letzte Feier.
Der Tag begann am frühen Nachmittag mit einem Schulfest, bei dem Ergebnisse der Projektwoche präsentiert wurden. Höhepunkt des Tages war der Festakt in der Aula, an dem nicht nur alle Schüler der Jahrgänge neun und zehn, sondern auch zahlreiche ehemalige Schüler und Lehrer teilnahmen. Während Schulleiterin Britta Arends die einleitenden Worte sprach und auf die Historie der Realschule zurückblickte, war die Bühne dekoriert mit großen Köpfen aus Pappmaschee. Sie wurden im Kunstunterricht gefertigt und sollten die bunte Vielfalt der Schüler aufzeigen.
Dem Thema Vielfalt widmete sich unter anderem auch die Festansprache von Bürgermeister Frank Steffes, der im Namen von Rat und Verwaltung zum 50-jährigen Bestehen gratulierte. Die Realschule sei die älteste weiterführende Schule Leichlingens, sagte Steffes, somit eine „Schulform der pädagogischen Beständigkeit, die von vielen Reformen, die andere Schulen durchlaufen haben, verschont geblieben“ sei. Schule sei grundsätzlich „eine ganz wichtige Instanz im Prozess des Erwachsenwerdens“, sagte Steffes und fügte hinzu: „Fit für die Zukunft zu machen, war und ist Aufgabe von Schulen. Zu dieser Aufgabe hat sich die städtische Realschule immer bekannt und sich in Leichlingen einen sehr guten Ruf erworben.“
Selbst wenn in der Geschichte des Schulwesens schon viele pädagogische Konzepte entwickelt worden seien und die Entstehung neuer Schulformen meist eine Antwort auf neue gesellschaftliche Anforderungen gewesen sei, könnten alle diese positiven Aspekte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die erfolgreiche Schulform der Realschule – übrigens nicht nur in Leichlingen – auslaufen werde.
Für seine Worte „Dies ist auch für mich traurige Gewissheit, hätte ich mir doch persönlich den Fortbestand dieser Schule in Leichlingen gewünscht“, erhielt Steffes reichlich Zwischenapplaus. „Das Schulsystem hat schon viele Wandlungen erlebt und manche Herausforderung gemeistert. Schließlich hat es vieler Anstrengungen bedurft, um von der eingleisigen Dorfschule für alle Schüler bis zum heutigen Bildungssystem zu kommen,“ fuhr er mit tröstenden Worten fort.
Schulleiterin Britta Arends und ihre Konrektorin Nicole Wille werden die Schüler des letzten Jahrgangs der Realschule im kommenden Jahr entlassen. „Wir schließen hier zu“, sagte Nicole Wille. Wie es für sie danach weitergeht, steht noch nicht fest.
