Leichlingen Precise: Weiterer Investor streicht die Segel

Leichlingen · An der endgültigen Zerschlagung des Leichlinger Präzisionsspindel-Herstellers Precise führt nun offensichtlich kein Weg mehr vorbei. Wie die ehemalige Betriebsratschefin Brunhild Andree-Wagner unserer Zeitung am Montag auf Anfrage bestätigte, ist auch ein letzter möglicher Investor in den vergangenen Tagen abgesprungen.

Der Leichlinger hatte sich demnach Anfang Januar auf einen Bericht in unserer Zeitung hin bei Andree-Wagner gemeldet und einen möglichen Einstieg als Investor in Aussicht gestellt — dabei aber stets betont, sein Name dürfe nicht in die Öffentlichkeit gelangen. "Er hat gesagt, er wolle schließlich in der Stadt abends noch ein Bier trinken gehen können, ohne direkt von jedem erkannt und angesprochen zu werden", erzählt die ehemalige Personalvertreterin.

"Mehrfach vertröstet"

Danach habe sie jedoch mehrfach vergeblich versucht, noch einmal Kontakt mit dem Mann aufzunehmen: "Seine Sekretärin hat mich vertröstet, mir immer gesagt, er werde sich noch im Laufe dieser Woche melden", sagt Andree-Wagner: "Aber ich habe nichts mehr von ihm gehört." Schließlich habe die Insolvenzverwaltung Ringstmeier ihr mitgeteilt, der Investor habe doch kein Angebot abgegeben.

Warten auf die Gewerkschaft

Für die ehemaligen Beschäftigten ist damit auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine Rettung des Unternehmens dahin. Immerhin hätten wenigstens einige von ihnen inzwischen eine neue Anstellung bei anderen Arbeitgebern gefunden, sagt Brunhild Andree-Wagner.

Die anderen hoffen jetzt unter anderem darauf, dass die Gewerkschaft IG Metall ihre Zusage einhält, einen Experten zum nächsten Mitarbeiterstammtisch am 26. Februar in die Gaststätte "Am Heidchen" (19.30 Uhr) zu schicken, um zu dem Thema "Wie kann ich mich weiterqualifizieren?" zu beraten.

(RP)
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