Leichlingen Postwiesen-Zelt "lärmgedämpft"

Leichlingen · Nach den massiven Anwohner-Beschwerden im vergangenen Jahr über viel zu laute Musik im Festzelt auf der Postwiese zogen Polizei, Veranstalter und sogar einzelne Betroffene von damals diesmal eine klar positivere Bilanz.

 After-Zoch-Party im und vor dem Zelt: Selbst Stunden nach dem Start versuchten immer noch jede Menge Besucher, ins rappelvolle Innere zu gelangen.

After-Zoch-Party im und vor dem Zelt: Selbst Stunden nach dem Start versuchten immer noch jede Menge Besucher, ins rappelvolle Innere zu gelangen.

Foto: Uwe Miserius

Natürlich war es für die unmittelbaren Anwohner auch diesmal wieder eine Zumutung — eine Stichprobe im Flur eines der angrenzenden Häuser belegte es am Samstag: Die After-Zoch-Party im Postwiesenzelt wurde für so manchen zur akustischen Belastungsprobe.

Doch ein Vergleich zum vergangenen Jahr ergibt ein anderes Bild: Damals waren zahlreiche Betroffene Sturm gelaufen gegen die Lärmentwicklung. Die Lautstärkeregler, so hieß es damals, seien bis zum Anschlag aufgedreht gewesen, so dass in einigen Wohnungen die Fensterscheiben in ihren Rahmen vibriert hätten. Diesmal war es — auch nach Aussagen von Anliegern — deutlich weniger schlimm.

Polizei: kein einziger Lärmeinsatz

Helfferich Preuschen beispielsweise wohnt Luftlinie etwa 50 Meter vom Postwiesen-Zelt entfernt. Er sagt: "Im vergangenen Jahr grenzte die Lautstärke aus dem Zelt an Körperverletzung." Lesen, Radio hören oder gar schlafen, das alles sei völlig unmöglich gewesen. "Diesmal war es zwar auch laut, aber blieb im Rahmen." Und ganz ohne Lärm gehe es im Karneval ja nun mal nicht zu. "Mit den Leuten direkt gegenüber dem Zelt möchte ich aber nicht tauschen", betont der frühere Baudezernent der Stadt: "Da wird man bestimmt wahnsinnig." Auch andere Leichlinger, die in Postwiesen-Nähe wohnen, bestätigten Preuschens Einschätzungen gestern.

Für die Polizei stand gestern fest: Alles gut gelaufen. "Wir hatten am Wochenende keinen einzigen Einsatz wegen Ruhestörung Im Brückerfeld", hieß es auf der Leitstelle der Kreispolizei in Bergisch Gladbach. Das sei bei solchen Veranstaltungen keineswegs selbstverständlich.

Und auch Veranstalter Rolf Ischerland war während des gesamten Wochenendes nicht müde geworden zu betonen, dass man sich in punkto Lautstärke nichts habe zuschulden kommen lassen: "Um Punkt 23.45 Uhr ist Schluss mit der Musik", hatte er versprochen — und gehalten.

Gestern — am Rosenmontag — nutzte der Leichlinger Werbeprofi das Postwiesen-Zelt im übrigen für eine Veranstaltung in eigener Sache. Er feierte dort seinen 65. Geburtstag.

"Die Gelegenheit, dort Geburtstag zu feiern, war günstig, da das Zelt ja vom Wochenende hier ja noch steht", hatte Ischerland im Vorfeld erläutert und hinzugefügt: "Wir haben sogar ein bisschen Programm geplant."

Wie laut es dabei Montag wurde, ist noch nicht bekannt . . .

(RP/url)
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