Leverkusen Politik und Bürger sind gegen Windräder in Witzhelden

Leverkusen · Einstimmig haben die Mitglieder des Bezirksausschusses Witzhelden und des Bauausschusses in einer gemeinsamen Sondersitzung den Bedenken der Stadt zum Bau von Windkraftanlagen an der Sengbachtalsperre zugestimmt. Auf Antrag der FW-UWG sollen die Leichlinger Stadtwerke, die Mitglied in der Arge Bergwind sind, außerdem den Investor auffordern, das geplante Projekt fallen zu lassen.

 Gut gefüllt war der Saal in Haus Klippenberg zur Bürgerversammlung über die umstrittenen Windräder in Witzhelden.

Gut gefüllt war der Saal in Haus Klippenberg zur Bürgerversammlung über die umstrittenen Windräder in Witzhelden.

Foto: Uwe Miserius

In ihrem Schreiben an die Stadt Solingen hatte das Bauamt alle Gründe zusammengetragen, die aus Leichlinger Sicht gegen die geplante Änderung des Solinger Flächennutzungsplanes zur Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen an der Sengbachtalsperre in unmittelbarer Nähe zu Witzhelden sprechen.

Die Stellungnahme spiegelte auch die Meinung der rund 100 Bürger wider, die vor der Ausschusssitzung in einer eigens anberaumten Informationsveranstaltung über den Bau der Anlagen diskutierten. Für Irritation sorgte dort zunächst, dass die Stadt Solingen eine Beteiligung an der Veranstaltung abgelehnt hatte.

Äußerst kritisch, aber durchweg sachlich hinterfragten die Bürger nicht nur die Nähe der geplanten Windkraftanlagen zur Wohnbebauung unter anderem im nur 450 Meter entfernten Brachhausen und die damit einhergehende Lärmbelästigung. Diskutiert wurde in der fast dreistündigen Bürgerversammlung auch, warum Windkraftanlagen in einem Naherholungs- und Naturschutzgebiet errichtet werden sollen: So stellt sich der Investor Arge Bergwind die Zuwegung zur Baustelle vor, die voraussichtlich über Witzhelden erfolgen muss. Die Bürger fragten auch, ob der Artenschutz für Tiere gewährleistet sei und welche Wertentwicklung Immobilien in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlagen nehmen werden.

Neben der Leichlinger Stadtverwaltung haben die Bürger noch bis zum 17. April die Möglichkeiten, im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Stadt Solingen ihre Bedenken geltend zu machen. "Alle Ihre Einwände muss die Stadt Solingen bewerten, ihren Gremien vorlegen und Ihnen eine Rückmeldung geben", ermutigte Bürgermeister Ernst Müller die Zuhörer dazu, Stellung zu nehmen.

Beim möglichen Bau einer weiteren Windkraftanlage am Bechhauser Weg wird es indes keine öffentliche Beteiligung geben. "Bislang liegt kein Bauantrag vor. Mir ist allerdings kein Gutachten bekannt, das sagt, dass sich in Leichlingen eine Windkraftanlage lohnt", erklärte Müller.

(inbo)
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