Leichlingen "Pilzepeter" Marseille stellt bei der IGA aus

Leichlingen · Seit fast fünf Jahrzehnten beschäftigt sich Pilzzüchter Peter Marseille (64) hauptberuflich mit dem edelen Gewächs. Er tut dies leidenschaftlich, gibt sein Wissen bei Vorträgen und Projekten an Kinder und Erwachsene weiter.

 Pilzzüchter Peter Marseille freut sich auf zahlreiche Kontakte in alle Welt. 2,4 Millionen Besucher werden zur IGA in Berlin erwartet.

Pilzzüchter Peter Marseille freut sich auf zahlreiche Kontakte in alle Welt. 2,4 Millionen Besucher werden zur IGA in Berlin erwartet.

Foto: R. Matzerath (Archiv)

Auf einer Fläche von über 100 Hektar, so groß wie 140 Fußballfelder, läuft seit Donnerstag die IGA in Berlin. Rund 2,4 Millionen Besucher werden bis Oktober erwartet. Und mittendrin als Aussteller der Leichlinger Pilzzüchter: Für ihn eine große Ehre, wie er erzählt: "Es wird zwar anstrengend, aber ich freue mich darauf. Es werden Menschen aus aller Welt kommen." Ihnen will er versuchen, durch einen ansprechenden Stand, die kleinen Edelpilze schmackhaft zu machen. "Und das Gelände ist großartig", schwärmt der Botschafter der Deutschen Champignon- und Kulturpilzanbauer. Auf dem Kienberg in Marzahn-Hellersdorf, einem historischen Ort, ist das Gelände der IGA errichtet worden. "Das ist der Trümmerberg, wo in den 60er Jahren Bauschutt der zerbombten Häuser aus dem Zweiten Weltkrieg aufgeschüttet wurde", erzählt Marseille. "Mit der Seilbahn kann man heute über den Berg fahren und sich das Gelände von oben anschauen." Und genau unter der Seilbahnstrecke, hat er seinen Stand. Marseille stellt Champignons und Co. in einem Container aus - sechs mal zwei Meter für zehn bis zwölf Sorten. Unteranderem Kräuter- und Rosenseitlinge zeigt der Leichlinger: "Champignons auf Kompost und Seitlinge züchtet man auf Buchensägemehl, außer die Rosenseitlinge." Die bekommen einen Untergrund aus feinen Ahornspänen. Auf anderen Ausstellungen, bei Landes- und Bundesgartenschauen hat Marseille des Öfteren teilgenommen, habe er immer doppelt so viel Platz gehabt, also zwei Container mit je zwölf Quadratmetern.

Vergangene Woche ist Marseille in Berlin gewesen, Karfreitag erstmal wieder nach Hause gefahren. Um den Stand kümmern sich immer dann, wenn er nicht in der Hauptstadt sein kann, andere Züchter, wobei Marseille weiterhin für die Kulturen verantwortlich ist. "In dem halben Jahr, in dem die Ausstellung läuft, werde ich bestimmt zehn bis 15 Mal in Berlin sein." Schließlich wurde Marseille, Experte auf seinem Gebiet, auch für Vorträge gebucht. Jede Woche sollen die Kulturen bei der Ausstellung ausgetauscht werden. Was mit den Aussortierten passiert? "Die werden wir auf der IGA zum Teil selbst zubereiten", kündigt der 64-Jährige an. An zehn Wochenenden sollen Pilzzüchter aus ganz Deutschland zum Kochen verpflichtet werden. Eine Ausstellung, verrät Marseille, sei wie ein Familientreffen. Und bei diesen kenne man ihn nicht unter seinem Namen. "Dort weiß kaum jemand, wer Peter Marseille ist. Dort bin ich für alle nur ,Der Pilzepeter'."

(seg)
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