Leichlingen Pfandbon-Streit: Netto weist Kritik zurück

Leichlingen · Der Discounter betont auf Anfrage, er zahle Getränkepfand zeitlich unbegrenzt aus.

Die Netto Marken-Discount AG & Co. KG hat Anfragen, ob ihre Kassen so programmiert sind, dass sie Getränkepfand-Bons nach einigen Wochen nicht mehr annehmen, als unzutreffend zurückgewiesen. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion erklärte ein Unternehmenssprecher: "Pfandbons sind bei Netto Marken-Discount unbegrenzt einlösbar."

Lediglich ein Manipulationsschutz verhindere, dass der gleiche Bon mehrmals ausbezahlt oder verrechnet werden könne. Und nur in diesem Fall komme es zu einer Fehlermeldung des Systems.

Ein Leichlinger Netto-Kunde hatte in der vergangenen Woche berichtet, sein drei Wochen alter Pfandbon sei in der Filiale an der Moltkestraße von der Kasse nicht angenommen worden. Sowohl Kassiererin als auch Filialleiter hätten ihm gegenüber betont, das liege daran, dass er die Einlösefrist überschritten habe.

Die liegt jedoch bei mindestens drei Jahren und ist gesetzlich festgelegt. So lange nämlich dauert die Verjährungsfrist für diesen Vorgang.

Meist gehe es tatsächlich nur um wenige Euro, hatten auch die Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betont. Ärgerlich sei es dennoch, wenn das Personal in Super- und Getränkemärkten die Annahme betagter Pfandbons verweigere - und das entgegen rechtlicher Vorgaben: Denn laut den Verjährungsregeln des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) sei jeder Händler verpflichtet, von ihm ausgestellte Belege auch einzulösen. "Und das teils sogar länger als drei Jahre", heißt es.

Um ganze 25 Cent ging es im Fall des Leichlinger Netto-Kunden. Die Verbraucherschützer warnen jedoch: "Die Masse macht's und Konzerne machen mit nicht eingelösten Bons einen Riesenreibach."

(RP)
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