Nach der Überflutung Paul-Klee-Schule sucht dringend Räume

Leichlingen · Nach den Flutschäden 2018 standen die letzten Sanierungsarbeiten an, als die Wupper das Gebäude erneut flutet. Wo der Unterricht nach den Ferien stattfinden soll, ist bislang unklar.

 Eine Katastrophe, wie sie doch gefühlt gerade erst passiert war: Wie schon 2018 traf das Hochwasser die Paul-Klee-Schule erneut.

Eine Katastrophe, wie sie doch gefühlt gerade erst passiert war: Wie schon 2018 traf das Hochwasser die Paul-Klee-Schule erneut.

Foto: Uwe Miserius

Es ist ein langes, kraftloses Seufzen, ein Schlag ins Gesicht, den Träger, Lehrer, Eltern und nicht zuletzt die Schüler der Paul-Klee-Schule dieser Tage spüren dürften. Ihr Schulgebäude wurde erneut durch eindringende Wassermassen so schwer beschädigt, dass es für längere Zeit nicht nutzbar sein wird. „Derzeit ist das Gelände noch gesperrt“, berichtet Michael Sturmberg, Pressereferent des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), Träger der Schule. „Wir wissen also noch nicht genau, wie das Ausmaß ist, gehen aber davon aus, dass das Gebäude nach den Ferien nicht genutzt werden kann.“ Entsprechend laufe die Suche nach Ersatzräumen.

Für die 170 Schüler und Eltern ist das keine völlig neue Situation. Nach dem Unwetter 2018 dauerte es knapp eineinhalb Jahre, bis die ersten Klassen die Schule wieder betreten konnten, erinnert sich Tracey Searle-Westerfeld, Vorsitzende des Fördervereins. „Für die Kinder ist das schon wieder eine riesige Katastrophe, denn die Schule ist für sie wie ihr zweites Zuhause.“ Die Schüler haben einen besonderen Förderbedarf; es fällt ihnen schwerer, sich neuen Umgebungen anzupassen. Der Förderschwerpunkt der Paul-Klee-Schule liegt in der körperlichen und motorischen Entwicklung der Schüler.

Zwischen 90.000 und 100.000 Euro investierte der Förderverein nach dem Wasserschaden 2018 in den Kauf neuer Geräte und Materialien. Dank der finanziellen Unterstützung zahlreicher Stiftungen, Sponsoren und vieler Leichlinger konnten neue Fahrräder, spezielle Trainingsgeräte für die wichtige Ergo- und Physiotherapie, Liegeräder und spezielle Außenspielzeuge angeschafft werden. „Aus der Erfahrung glauben wir, dass alles hinüber ist“, berichtet 

Searle-Westerfeld. „Vor drei Jahren stand das Wasser 80 bis 90 Zentimeter hoch im Gebäude. Nun habe ich erfahren, dass es teilweise bis zu 1,75 Meter waren.“ Auch die beiden Schulbusse wurden bereits als  Totalschaden deklariert.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden zuletzt an der Paul-Klee-Schule Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt, die diesmal allerdings nichts nutzten. „Beim letzten Mal war es Starkregen, diesmal war es die Wupper auf der anderen Seite, die sich ihren weg suchte“, erläutert Searle-Westerfeld.

Im Raum steht nun, ob das Gebäude so ertüchtigt werden kann, dass es nachhaltig gegen Starkregen und Hochwasser geschützt werden kann oder ob ein Standortwechsel nicht praktikabler sei. „Sich darüber Gedanken zu machen“, stellt Sturmberg fest, „ist jetzt noch zu früh. Wir werden uns jetzt zuerst die Schäden angucken müssen, sobald das Wasser abgepumpt ist, was noch ein bis zwei Wochen dauern wird.“

Allerhöchste Priorität habe die Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für die Schüler. „Zum Glück haben wir noch gute Kontakte vom letzten Mal“, bemerkt er. „Leider haben wir da schon aus der Vergangenheit eine gewisse Routine entwickelt.“

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