Leichlingen Obstmarkt: Reitverein will 15.000 Euro für die Halle

Leichlingen · Der Verein argumentiert mit Belastungen für Ross, Reiter und Halle. Die Stadt hält mit Kaufvertragskonditionen dagegen,

Leichlingen: Obstmarkt: Reitverein will 15.000 Euro für die Halle
Foto: Uwe Miserius

Der Obstmarkt könnte die Stadt künftig eine Stange mehr Geld kosten als bisher. Denn der Leichlinger Reit- und Fahrverein hat einen "Zuschuss-Antrag" bei Bürgermeister Frank Steffes eingereicht, in dem die Reiter einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro und die Vereinbarung einer Nutzungspauschale "in Höhe von 200 Euro pro Kalendertag für die jährliche Überlassung der Reithalle im Rahmen des Obstmarktes sowie der Auf- und Abbauzeiten" fordern. Für zehn Tage Obstmarkt inklusive Auf- und Abbauzeit hieße das: 2000 Euro, die jährlich anfielen.

Oliver Kuntze, 1. Vorsitzender des Vereins, begründet dies in seinem Antragsschreiben unter anderem mit den Einschränkungen und Belastungen, die dem Verein durch die Obstmarkt-Hallennutzung und dem entsprechenden Ausfall der Halle für Ross und Reiter entstehen, etwa: stark eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten, bei schlechtem Wetter hoher Verschmutzungsgrad und Gesundheitsrisiken für Pferd und Reiter bei Regenperioden, Einnahmeeinbußen durch Verlust von Pferdebesitzern und Mitgliedern, die nicht bereit waren, in dieser Zeit auf die Halle zu verzichten.

Zudem: "Durch den Obstmarkt unterliegt unser Reithallenboden einer hohen, permanenten Druckbelastung, die eine starke Bodenverdichtung bewirkt", schreibt Kuntze. So entstehe ein großer Bodenverschleiß. Während bei Reitturnieren des Vereins um die 100 Zuschauer die Tribüne aufsuchten, "strömen beim Obstmarkt teilweise 300 bis 400 Personen durch die Reithalle, so dass wir hierfür aktuell eine große Blitzschutzanlage installieren müssen". Kuntze nennt rund 11.500 Euro Kosten. Er sagt auch: Der Verein habe die Halle vor Jahren ohne Stadtzuschuss vergrößert. Das komme dem Obstmarkt zugute.

Die Stadt argumentiert im Beratungspapier mit der rechtlichen Seite und erinnert an die Vorgeschichte. Demnach hat der Reit- und Fahrverein, der das Areal samt der aus öffentlichen Geldern finanzierten Halle zunächst gepachtet hatte, 1988 ein 12.200 Quadratmeter großes Grundstück mit der Halle von der Stadt gekauft.

Im Kaufvertrag gibt es laut Steffes unter anderem die heute noch geltende Kondition, dass der Stadt "ein immerwährendes Recht auf kostenlose Überlassung der Reithalle zu Obstmarktzwecken" einzuräumen sei. Das Recht könne die Stadt dem jeweiligen Veranstalter des Obstmarktes übertragen.

Zum Schutz des Reithallenbodens ließen Stadt oder Veranstalter für 5000 Euro bereits eine Querbalkenkonstruktion für einen Holzboden verlegen. Und eine Blitzschutzanlage - seit 1978 gefordert - sei bisher nicht eingerichtet worden. Die Anlage sei wegen der Hallengröße und der Gaststätte notwendig, nicht wegen der Obstmarktnutzung.

Die Stadt Leichlingen sei aufgrund der geltenden Vertragsvereinbarungen nicht verpflichtet, einem Zuschuss oder der Nutzungspauschale zuzustimmen und müsse wegen der Finanzsituation selbst Kosten reduzieren. Deswegen "kann sie dem Antrag des Reit- und Fahrvereins nicht stattgeben", schreibt Steffes. Das Papier berät der Sportausschuss am 21. Juni, am 7. Juli entscheidet der Stadtrat.

(RP)
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