Leichlingen Obstmarkt: Doch noch Kompromiss mit Tafel?
Leichlingen · Einen Tag, nachdem die Absage der Leichlinger Tafel für den diesjährigen Obstmarkt öffentlich geworden ist, gibt es offenbar doch noch eine Möglichkeit, dass die Organisation sich an der Messe und Leistungsschau im Oktober beteiligt.

Impressionen vom 114. Leichlinger Obstmarkt
Der stellvertretende Bürgermeister Rolf Ischerland (CDU), selbst als Veranstalter in Leichlingen und darüber hinaus bekannt, erklärte gestern, er habe sich vermittelnd eingeschaltet. Und "nach vier Stunden, in denen ich mit allen Beteiligten gesprochen habe", sei er guter Dinge, "dass sich die Tafel es noch einmal überlegt und vielleicht doch mitmacht".
"Stehen zu unserem Angebot"
Waltraud Simon, die Vorsitzende des Vereins Leichlinger Tafel, der in der Blütenstadt rund 350 bedürftige Kunden regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt, hatte am Vortag angekündigt, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren diesmal am Obstmarkt nicht teilzunehmen. Da die Stadt den Standort nicht mehr zur Verfügung stelle, an dem die Tafel bisher stets ihre Präsentkorb-Verlosung veranstaltet hatte, sehe man keine Alternative zur Absage. Eine Lösung im Außenbereich komme nicht in Frage, da die Körbe sonst Schaden nehmen könnten. "Die Stadt hat uns mehr oder weniger ausgeladen", hatte die Tafel-Chefin erklärt.
"Davon kann überhaupt keine Rede sein", betonte Bürgermeister Ernst Müller gestern. "Wir stehen zu unserem schon vor langer Zeit unterbreiteten Angebot, für die Tafel einen guten, alternativen Standort zu finden", sagte er unserer Zeitung. Vorgesehen sei ein Bereich in der Reithalle, in dem die Verlosung problemlos über die Bühne gehen könnte. "Am bisherigen Standort hatte es einfach zu viele Beschwerden anderer Anbieter über die Lautstärke gegeben", erläuterte Müller.
Ischerland zufolge wird die Tafel "jetzt in aller Ruhe prüfen, ob sie den neuen Standort akzeptiert". Er habe da aber ein ganz gutes Gefühl. Seinem CDU-Parteikollegen Andreas Heusner, der das Thema mit einem Rundschreiben öffentlich gemacht und zugleich Verwaltungs-Unterstützung der Tafel auch beim anstehenden Stadtfest angemahnt hatte, schrieb Ischerland zurück, dort sei längst alles bestens geregelt. Und: "Die Stadt hat keinen Einfluss auf das Stadtfest; es liegt in der alleinigen Verantwortung des Stadtfestteams." Insofern sei Heusners Mail an Bürgermeister Müller, Politiker und Medien "nur in einem Punkt notwendig gewesen".