Leichlingen "O'zapft is" in Leichlingen
Leichlingen · "O'zapft is!" hieß es in der Blütenstadt am Samstag zum zweiten Mal. Rund 800 Oktoberfest-Fans feierten bis Mitternacht ausgelassen im großen Festzelt in der Balker Aue. Alles blieb friedlich.
Denjenigen, die sich im Vorfeld über die verlängerte Öffnungszeit bis 24 Uhr beschwert hatten, mit dem Argument, das Oktoberfest gehöre nicht zum rheinischen Brauchtum, nahm Rolf Ischerland gleich zu Beginn auf humorvolle Art den Wind aus den Segeln: "Ich habe mal ein wenig historisch recherchiert und dabei herausgefunden, dass in dieser Gegend bereits im 18. Jahrhundert Oktoberfeste gefeiert wurden", verkündete der Veranstalter, kurz bevor er gemeinsam mit Bürgermeister Ernst Müller — wie Ischerland selbst freilich in passender Tracht erschienen — sich dem Fassanstich auf der Bühne zuwandte und die zweite Ausgabe seiner Wiesn-Gaudi für offiziell eröffnet erklärte.
Und die stellte sich als voller Erfolg heraus: Rund 800 Besucher waren in das blau-weiß geschmückte Festzelt gekommen, das die Veranstalter dieses Mal anstatt im Brückerfeld in der Balker Aue aufgebaut hatten, und frönten der bayerischen Lebensart bei Brezeln, Weißwurst, Sauerkraut und einer großen Maß Bier.
Keine Zwischenfälle
Auf der Bühne gaben sich den Abend über die "Fidelen Musikanten" und die Mitglieder des "Sülztal-Express" gegenseitig die Klinke in die Hand: Da dauerte es nicht lange, bis die Feierhungrigen sich in den Armen lagen, schunkelten, die beliebten Schlagerhits aus voller Kehle mitsangen, die Beine schmissen, teilweise sogar auf den Bierbänken tanzten und sich bei typischen Wiesn-Spielen wie dem Tischkraxeln amüsierten. Dabei waren die wenigsten Oktoberfest-Fans in ihrer normalen Alltagskleidung im Zelt erschienen — nahezu jeder war wahlweise in Lederhose oder Dirndl geschlüpft. Insgesamt sei es ein rundum gelungenes Fest gewesen ohne Krawalle, ohne Schlägereien und ohne Klagen seitens der Anwohner, betonte Rolf Ischerland gestern Morgen, als die Sause mit einem Frühschoppen bis zum späten Nachmittag im Zelt ausklang. "Jeder ist friedlich nach Hause gegangen, wie es ja auch sein sollte", sagte der Organisator. "Es war ein wunderschöner Abend, wie wir ihn alle gebraucht haben."