Leichlingen Notunterkunft für Tiere bald bezugsfertig

Leichlingen · Das sind sie. Endlich. Farblich und architektonisch sind die beiden Container eher schlicht gehalten. Aber die Leichlinger Tierhilfe kann dank ihnen ein neues Kapital aufschlagen. "Das nimmt fürs Erste den Druck aus unserer Arbeit", sagt Nicole Krybus stellvertretend für den Verein, deren erste Vorsitzende sie ist, im Zuge einer Besichtigungstour durch die künftige Notunterkunft für Tiere.

 Zwei Container wurde gestern Am Stockberg angeliefert, in denen bald Katzen und Kleintiere übergangsweise aufgenommen werden.

Zwei Container wurde gestern Am Stockberg angeliefert, in denen bald Katzen und Kleintiere übergangsweise aufgenommen werden.

Foto: Matzerath

Die dauert nicht allzu lange. Denn auch durch ausufernde Geräumigkeit fallen die zwei Container, die gestern Morgen Am Stockberg angeliefert, aufgestellt und ans Strom- und Wassernetz angeschlossen wurden, nicht auf. Dennoch wurden sie sehnlich erwartet. "Ungefähr fünf Jahre haben wir darauf hingearbeitet", sagt Krybus. In dieser Zeit sammelte und sparte die Tierhilfe für ihre erste zentrale Unterkunft. "Bislang lief ja alles nur über private Haushalte und Schaukästen", fügt die Vorsitzende an.

Ein bisschen müssen sie und ihre Mitstreiter sich indes noch gedulden und handwerklich ins Zeug legen. "Ich hoffe, dass wir im April den ersten Gast aufnehmen können", sagt Krybus, weiß aber auch, dass im Zuge einer Inneneinrichtung immer auch zeitliche Stolperfallen lauern können. Zwar sind eine Industrie-Küche bereits ausgesucht, ein Staubsauger bestellt und die Löcher für die Katzenklappen in die Türen gesägt worden. "Aber zum Beispiel um die Klimaanlagen, die uns die Sparkasse finanziert, müssen wir uns noch kümmern", merkt die Vorsitzende an.

Angedacht ist, dass ein Container für Katzen und der andere für die übrigen Kleintiere eingerichtet wird. Da es eine Notunterkunft ist, sollen Tiere nur kurz untergebracht werden. "Aufnehmen, untersuchen, bei Bedarf medizinisch betreuen und dann vermitteln", so sei laut Krybus der vorgesehene Zyklus für alle tierischen Gäste. Findet sich auf die Schnelle keine neue Heimat, kommen Katze und Co. zwischenzeitlich in Pflegestellen unter. Dabei handelt es sich um private Haushalte von Freiwilligen, die ihr Zuhause zeitweise mit den Tieren teilen. Neben Verstärkung für das aktive Helfer-Team sucht die Tierhilfe immer auch weitere Pflegestellen. "Dabei kommt die Tierhilfe für alle Kosten auf: ob Nahrung, Tierarztkosten oder Kratzbaum", erläutert Krybus.

Sie macht noch deutlich, dass das neue Domizil nur "ein Minimalkonsens" ist und hoffentlich eine Übergangslösung bleiben wird. Den Traum vom eigenen Grundstück mit einem Gebäude habe man nicht aufgegeben. So etwas sei in Verhandlungen mit der Stadt vor mehr als zehn Jahren bereits einmal ausverhandelt worden, "bevor es immer weiter abgespeckt worden ist" (Krybus). Der Vertrag mit der Stadt für das derzeitige Areal Am Stockberg läuft fünf Jahre. Und vielleicht öffnet sich dann erneut ein neues, schönes Kapitel für die Tierhilfe.

(RP)
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