Leichlingen Nordlicht übernimmt "Am Heidchen"

Leichlingen · Lena Lorenzen und Adam Podstawa starten am 1. April. Sie wollen die Gaststätte zu einem "Wohnzimmer" machen.

 Das "Nordlicht" Lena Lorenzen will aus "Am Heidchen" zu einer Gaststätte entwickeln, zu der man auch gerne alleine hingeht", verspricht die neue Pächterin.

Das "Nordlicht" Lena Lorenzen will aus "Am Heidchen" zu einer Gaststätte entwickeln, zu der man auch gerne alleine hingeht", verspricht die neue Pächterin.

Foto: Uwe Miserius

Die Gaststätte "Am Heidchen" kennt in Leichlingen wohl ein jeder. Und wahrscheinlich konnte sich tatsächlich auch fast jeder aus der Blütenstadt einmal von den Kochkünsten von Doris Erstling persönlich überzeugen. Dass der letzte Teller über die hölzerne Theke ging, ist allerdings bereits rund 17 Jahre her.

Seitdem hat sich viel getan, die ehemalige Konstanz der Inhaber des Lokals gehörte in der jüngeren Vergangenheit leider eben jener Vergangenheit an. Mindestens vier Pächter versuchten sich mit ihrem eigenen Konzept, scheiterten aber. "Der letzte Mieter nahm sogar den Schlüssel mit, hinterließ Dreck und Schulden", erinnert sich Doris Erstling.

Mittlerweile ist die Rentnerin 78 Jahre alt, die Liebe zu ihrem alten Gasthaus ist aber - man möchte sagen: natürlich - geblieben. "Das tut uns auch weh, wenn es so den Bach runtergeht", erzählt sie.

Damit soll aber nun Schluss sein. Es geht zurück zu den Wurzeln. Zu dem, was alt und bewährt ist - gemischt mit einer Prise Norden. Denn: Nordlicht Lena Lorenzen aus Schleswig-Holstein und ihr Team werden ab dem 1. April das "Heidchen" in neuem, alten Glanz erstrahlen lassen. So zumindest lautet der Plan. Und Lorenzen klingt überzeugt von dem, was die 26-Jährige plant. "Es soll ein zweites Wohnzimmer werden", verspricht sie. Keine hochmodernen Designs, kein Schickimicki. Dafür aber mit geselligen Kneipenspielen wie Darts oder Familienspielen á la Rummikub.

Für den alten Charme hat sie sich den alteingesessenen Adam Podstawa als Kooperationspartner ins Boot geholt, der mit seinen Brätern und Verzapfern den Außenbereich bewirten wird. Bereits seit langer Zeit arbeitet Lorenzen in der Gastronomie, weiß also, worauf es ankommt. "Freundlichkeit und Weltoffenheit" betont sie lachend, seien wichtig. "Hier gibt es keine Fremden, nur noch unbekannte Freunde."

Dass der Job keine Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr vorsieht, ist der 26-jährigen Pächterin auch klar. Um sich darüber zu beschweren, steht Lorenzen aber wohl auch viel zu gerne hinter dem Tresen. An dem soll es im Übrigen allerlei Biersorten geben - zunächst aus Deutschland, in Zukunft vielleicht zudem aus England oder Irland. Und als kleines Schmankerl: frischen Fisch aus Norddeutschland - in welcher Form, das bleibt zunächst ein Geheimnis.

Neben Lorenzen glauben auch Doris und Karl Erstling an den Erfolg. Die Zusammenarbeit beschreiben beide Partien als hervorragend. "Wir haben täglich Kontakt", sagt Lorenzen. "Ein guter Gastronom muss Erfahrung haben - und das haben sie", betont Erstling hoffnungsfroh. Den Herd in ihrem alten Lokal vermisst die 78-Jährige keineswegs. Das müsse sie in ihrem Alter nicht mehr haben.

Nun kommt also ihr altes Lokal mit einem kleinen nordischen Touch wieder zurück. "Es soll ein Ort sein, zu dem man auch gerne alleine hingeht", erklärt die neue Besitzerin. Ein Ort, an dem ein jeder Mensch schnell eingebunden wird.

(brü)
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