Leichlingen Neukirchener Straße: Ärger um Spritzwasser

Leichlingen · Anwohner sind genervt von Lastern und Autos, die durch Spritzwasser die Hausfassade beschädigen. Sie fordern eine Sanierung der Straße.

 Kaputte Straße: Lkw und Autos spritzen das Wasser, das sich in den Pfützen am Straßenrand sammelt, gegen die Hauswand.

Kaputte Straße: Lkw und Autos spritzen das Wasser, das sich in den Pfützen am Straßenrand sammelt, gegen die Hauswand.

Foto: Michael Kiesewalter

Die Neukirchener Straße ist übersät mit Schlaglöchern und Rissen. In den vergangenen Jahren wurde sie immer nur notdürftig repariert. Die Folgen bekommen Anwohner Thomas Dummach und seine Nachbarn immer dann zu spüren, wenn es regnet oder schneit. Dummach wohnt direkt neben der ehemaligen Tapas-Bar im Kurvenbereich an der Neukirchener Straße. Lkw und Autos fahren oft mit Tempo 60 oder 70 durch die sich am Straßenrand unwillkürlich bildenden Pfützen und spritzen dabei in Fontänen das Wasser, den Matsch und den Dreck gegen das Haus an der Neukirchener Straße, klagt der Anwohner.

"Oft steht der ganze Straßengraben 40 bis 50 Zentimeter unter Wasser", sagt der 45-Jährige, der seit 2009 mit seiner Familie in dem Doppelhaus wohnt. "Die Fenster sind ständig schmutzig, das Wasser steht oft sogar im Hausflur", berichtet Dummach. Da die Lkw oft viel zu schnell unterwegs sind — erlaubt sind 30 km/h — spritzen die Fahrzeuge die gesamte Fassade voll. "Dadurch entstehen Schäden am Haussockel, die Farbe platzt ab", ärgert sich der Familienvater, der inzwischen schon darüber nachdenkt, mit seiner Frau Verena und Tochter Larissa wegzuziehen.

Der Dreck und die Schäden am Haus seien nicht die einzigen Probleme: "Auch die Kinder der benachbarten Behindertenschule werden ständig durch das Spritzwasser nass gespritzt und durch die rasenden Autos gefährdet", erzählt Dummach. "Hier muss dringend was passieren", betont der selbständige Küchenmonteur, der sich zusammen mit anderen Anwohnern schon an die Stadt gewandt hat. "Dort hat man uns gesagt, dass der Landesbetrieb zuständig ist", sagt Dummach. "Eine sehr unbefriedigende Situation."

"Das Problem ist bekannt", sagte Bürgermeister Ernst Müller gestern auf Anfrage. "Wir bemühen uns seit Jahren den Landesbetrieb aufzufordern, dass die Strecke zwischen Büscherhof und Kurve erneuert wird. Ich kann den Ärger der Anwohner verstehen", betonte der Bürgermeister. Dazu, dass sich viele Autofahrer nicht an die vorgegebene Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h halten, sagte der Bürgermeister: "Im Kurvenbereich ist Tempo 30 erlaubt, das zu kontrollieren, ist Aufgabe der Polizei. Man kann nur an die Vernunft der Autofahrer appellieren."

Ob und wann die Straße saniert wird, bleibt unklar. "Ich kann nicht sagen, wann die Sanierung der Neukirchener Straße ansteht und ob sie in der Prioritätenliste auftaucht", sagte Dirk Langenberg, Betriebsdienstleiter der Straßenmeistereien Burscheid und Solingen, gestern auf Anfrage. Grundsätzlich gehe der Landesbetrieb bei der Sanierung der Straßen nach Dringlichkeit vor. Viele Löcher würden aus Kostengründen zunächst notdürftig mit Kaltasphalt repariert. Derzeit werde die Prioritätenliste aktualisiert.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort