Kürzere Bauzeit als gedacht Hallenbad könnte schon Ende 2022 fertig sein

Leichlingen · Die Leichlinger Bäder- und Beteiligungsgesellschaft hat am Dienstag offiziell Richtfest mit Handwerkern, Architekten und Besuchern gefeiert. Tatsächlich ist der Bau weiter fortgeschritten. Fertigstellung im Winter.

 So sieht das neue Hallenbad zum Richtfest von oben aus – viel Platz für Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen.

So sieht das neue Hallenbad zum Richtfest von oben aus – viel Platz für Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es geht schnell, erstaunlich schnell. „Wir sind weiter als zur Halbzeit, und wir werden Ende dieses Jahres fertig sein“, prophezeite Bauunternehmer Paul Gerrits am Dienstagnachmittag. Da feierte der Geschäftsführer des Bäderbauexperten Pelikaan gemeinsam mit der Leichlinger Bädergesellschaft, Stadtverwaltung, den Handwerkern und Architekten Richtfest des Hallenbad-Neubaus. Auch Architekt André Pilling schloss sich der Prognose zum Fertigstellungstermin gerne an: „Es ist wirklich außergewöhnlich, dass der Bau so schnell steht.“

Im Rohbau sieht das neue Gebäude recht massiv aus, der eine oder andere Richtfestbesucher trauerte bei seinem Anblick der großen Liegewiese des Freibades nach, die etliche Quadratmeter für den Neubau abgeben musste. Tatsächlich rückt das künftige Hallenbad bis auf 2,50 Meter an das Becken des Freibades heran, liegen können die Besucher künftig in dem Bereich rund um das Volleyballfeld. Doch Badbetriebsleiter Helge Schönzeler ist sich sicher: „Wir kriegen ein wunderschönes, modernes und gut durchdachtes Hallenbad.“ Die Nähe zum Freibad sei für die Mitarbeiter sogar besser, weil dadurch die Personalnot geringer würde: Im Notfall könne man auch beide Bäder gleichzeitig betreiben. Geplant ist das allerdings nicht: Frei- und Hallenbad sollen wie bisher wechselweise öffnen. Dennoch räumt Schönzeler ein: „An heißen Tagen könnte die fehlende Wiese eine Herausforderung werden. Aber es gab keine Alternative, wir haben das Bestmögliche für beide Bäder herausgeholt.“

Das Beste ist indes interessant. Um das Hallenbad vor einem Hochwasserschaden wie im alten Bad zu bewahren, wurde es anderthalb Meter angehoben. Das hat zugleich den Vorteil, dass es nun so hoch wie das Becken des Freibades und die Anbindung damit optimal ist. „Es gibt im Keller nur eine Tür, die mit einem Schott gesichert ist, die Rohre haben Rückschlagklappen“, berichtet Paul Gerrits. Die Heizung steht im Erdgeschoss, die Badewassertechnik im Keller haben die Ingenieure auf einem Betonsockel geplant. Alles ist mit Hochwasseralarm gesichert.

Um tatsächlich so zügig fertig zu werden, wie jetzt vorausgesagt, mussten die Architekten und Bauleute kreativ werden. Denn auch dieses Projekt leidet unter den allgemeinen Lieferengpässen. Stahl, Lüftungsgeräte, Dämmmaterial oder Bewehrungseisen werden deshalb eingelagert, damit sie verfügbar sind, wenn die Handwerker sie brauchen. „Wenn nötig, haben wir auch den Lieferanten gewechselt, um an das Material zu kommen“, erzählte Gerrits.

Einen Wermutstropfen bringt diese Flexibilität allerdings mit sich: Es entstehen Mehrkosten durch die allgemeinen Baupreissteigerungen. In welcher Höhe, konnte der Bauunternehmer zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Der Rohbau fand indes Zustimmung bei den meisten Besuchern. „Daumen hoch“, betonte unter anderem Hans-Joachim Kesterke, Schwimmer und Vater eines Trainers im örtlichen Schwimmverein. Die Aufteilung gefiele ihm, unter anderem, dass für die notwendigen Materialen des Schwimmvereins ein Lagerraum praktisch direkt neben dem großen 25-Meter-Becken geplant sei. Und auch die Tatsache, dass die Hallendächer begrünt werden und noch mehr Photovoltaikplatten bekommen als ursprünglich vorgesehen, fand seine Zustimmung.

Dass das Hallenbad gut wird, sind sich die Baubeteiligten jedenfalls ziemlich sicher: Am 24. März gab es die erste Probefüllung des Schwimmbeckens. Ergebnis: Beton hält, alles in Ordnung.

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