Leichlingen Neuer Anlauf für Polizeiwache

Leichlingen · Das seit Sommer 2011 ruhende Verfahren für die Zusammenlegung der Polizeiwachen Wermelskirchen und Leichlingen am neuen Standort Burscheid wird jetzt wieder aufgenommen. Dies teilte das Land gestern mit.

 Noch ist die Leichlinger Polizeiwache besetzt. Mit der Zusammenlegung soll sie aufgegeben werden. Die Polizei selbst hat immer versichert, an ihrer Präsenz in der Blütenstadt werde das nichts ändern.

Noch ist die Leichlinger Polizeiwache besetzt. Mit der Zusammenlegung soll sie aufgegeben werden. Die Polizei selbst hat immer versichert, an ihrer Präsenz in der Blütenstadt werde das nichts ändern.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Auch wenn es ein Jahr lang still um das Projekt war: Die in Teilen der Bevölkerung umstrittene Zusammenlegung der Polizeiwachen Leichlingen und Wermelskirchen an einem gemeinsamen Standort im Bereich Burscheid-Hilgen ist keineswegs auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben oder gar heimlich beerdigt worden.

Im Gegenteil: Wie ein Sprecher des NRW-Innenministeriums gestern auf Anfrage mitteilte, soll es jetzt zügig weitergehen. "Wir können zwar noch keine genauen Zeiten bekanntgeben, aber in Kürze wird sich das Landesamt für polizeiliche Dienste mit dem Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises in Verbindung setzen", sagte er. Ziel: Möglichst schnell eine neue Ausschreibung für die gemeinsame Wache auf den Weg bringen.

Im Sommer 2011 abgebrochen

Ein so genanntes "Interessenbekundungsverfahren" war im Sommer vergangenen Jahres plötzlich abgebrochen worden. "Aber nicht, weil wir von den Plänen abgerückt wären", betont der Ministeriumssprecher. Vielmehr seien alle Verfahren dieser Art gestoppt worden — das Land musste neue rechtliche Voraussetzungen schaffen, nachdem es Vorwürfe über Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kölner Polizeipräsidiums gegeben hatte.

Das ist jetzt geschehen. Zwei Pilotprojekte sind inzwischen auch ausgewertet, und so steht einer Wiederaufnahme des Projekts Polizeiwache von Ministeriumsseite nichts mehr entgegen. Herr des Ausschreibungsverfahrens soll Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke sein — ihm untersteht die Kreispolizei. Das Landesamt werde aber eng mit ihm zusammenarbeiten, heißt es aus Düsseldorf.

Ungeklärt ist nach wie vor, ob im Bereich Burscheid-Hilgen eine neue Wache gebaut oder auf ein vorhandenes Gebäude zurückgegriffen werden soll. "Auch die Frage wird sich in dem neuen Verfahren klären", betont das Ministerium. Mit dessen Wiederaufnahme dürfte sich aber wohl auch der Protest gegen die Zusammenlegung erneut regen. Denn sowohl in Leichlingen als auch in Wermelskirchen gibt es zahlreiche Kritiker. Der Leichlinger Stadtrat hatte bereits im Herbst 2010 eine von der SPD initiierte Resolution gegen die Zusammenlegungs-Pläne gefasst.

Wermelskirchens Bürgermeister Eric Weik hatte dem Kreis sogar angeboten, die bestehende Polizeiwache nach modernen Standards sanieren zu lassen und einen Mietnachlass zu gewähren. Das Gebäude ist schon länger eingerüstet.

(RP/rl)
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