Eröffnung am 1. Oktober Neue Praxis für Kinder und Jugendliche

Victoria Frechen eröffnet bald eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Den Kassensitz bekommt sie wegen hohen Bedarfs.

 Victoria Frechen ist ab 1. Oktober in ihrer Praxis für Kinder und Jugendliche da. Unterstützt wird sie dabei unter anderem von Therapiehund Liesel.

Victoria Frechen ist ab 1. Oktober in ihrer Praxis für Kinder und Jugendliche da. Unterstützt wird sie dabei unter anderem von Therapiehund Liesel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Umbauarbeiten in der ehemaligen Flora-Apotheke auf der Bahnhofstraße laufen auf Hochtouren. Spätestens zum 1. Oktober müssen die Handwerker fertig sein: An diesem Tag eröffnet Victoria Frechen ihre Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Der Bedarf in diesem medizinischen Gebiet ist in der gesamten Region so groß, dass sie von der kassenärztlichen Vereinigung einen Kassensitz im Sonderbedarf bekommen hat. Bereits jetzt nimmt sie Termine an.

Zum künftigen Team der promovierten Fachärztin gehören ein Pädagoge mit einer familientherapeutischen Ausbildung, der auch Sandspieltherapie anbietet, eine Diplom-Psychologin mit verhaltenstherapeutischer Ausbildung sowie Liesel und Frieda: Die beiden Hundedamen kommen bei der tiergestützten Therapie zu ihrem Einsatz. „Wir werden alle psychischen Erkrankungen für Babys, Kinder und Jugendliche zwischen null und 21 Jahren behandeln“, sagt Victoria Frechen.

Schwerpunkte liegen dabei auf Krankheitsbildern wie Ängsten, Zwängen – zum Beispiel Wasch-, Kontroll- oder Wiederholungszwängen – Essstörungen, aber auch ADHS. Die Früherkennung und Behandlung von Psychosen sind Frechens persönliches Steckenpferd, aber auch psychosomatischer Erkrankungen wie hohen Belastungen oder Sorgen nimmt sie sich an, die zum Beispiel durch Stress ausgelöst werden können. Selbst Babys und Kleinkinder zwischen null und drei Jahren, versucht das Team zu helfen – und ihren Eltern: „Wir arbeiten mit der ganzen Familie.“

Künftig soll es auch Gruppentherapien geben: die Mutgruppe für kleine Jungen zum Beispiel oder Entspannungsgruppen. Den Bedarf am Angebot der neuen Praxis sieht Frechen durchaus, führt ihn auch auf den starken Umbruch in der Gesellschaft zurück: „Kinder können heute besser mit modernen Medien umgehen als wir früher. Daraus entstehen aber auch neue Phänomene, zum Beispiel Medienabhängigkeiten oder Cybermobbing.“

Zusammenarbeiten möchte die Kinder- und Jugendpsychiaterin mit den benachbarten Kinderärzten, hat sich bereits in den Leichlinger Familienzentren, bei Logo- und Ergotherapeuten vorgestellt. Bislang hat die verheiratete 32-jährige Mutter zweier Kinder in verschiedenen Kliniken gearbeitet, war zuletzt Oberärztin am LVR-Klinikum Düsseldorf, einer psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutischen Fachklinik.

Was sie daran reizt, in Leichlingen eine eigene Praxis aufzumachen? „Ich freue mich darauf, dass ich künftig einen dauerhaften Kontakt zu meinen Patienten haben werde. Das war im Krankenhausbetrieb bisher oft nicht möglich“, sagt Victoria Frechen.

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